Turbolader aus Lettland

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Turbolader aus Lettland

Beitragvon Pomodoro64 » Mittwoch 27. Januar 2016, 15:17

Hallo zusammen,

ich bin geneigt, mir für die nächste große Reise nach Sardinien einen Reserve-Turbolader ins Auto (91er Florida 92PS TD) zu legen. Bei Ebay habe ich 'generalüberholte' Turbolader, Versand aus Lettland, für rund 300€ gesehen. Hat da jemand Erfahrung mit? Am besten positive?

Danke für Tipps,

Stephan
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Mittwoch 27. Januar 2016, 21:49

Hallo Pomodoro!

Ich würde mir nicht so einen "Klotz" ins Auto legen.
Die Turbolader der LT-Motoren sind sehr zuverlässig, so dass ein Lader, der vor Reiseantritt in Ordnung ist, wahrscheinlich nicht ausfallen wird. Jedenfalls nicht von alleine, durch Fehlbehandlung natürlich immer wieder gerne.
Ich würde am verbauten Lader höchstens prüfen, ob das Wastegate gangbar ist, damit der Lader keine Überdrehzahl bekommt (Druckprüfung per Manometer), prüfen, dass er genug Öl bekommt und auch wieder los wird (evt. neue Ölleitungen verbauen), und, falls es der Aufwand zulässt (dazu muss das Abgasrohr ab), mal das Lagerspiel erfühlen: So ein LT-Lader soll ein minimal spürbares Lagerspiel haben, weil er gleitgelagert ist. Ist das Spiel nicht spürbar, dann ist das Lager mit Ölkohle zugesetzt, ist es übergroß, dann ist der Laufsatz des Laders am Ende und es besteht Gefahr, dass Abrieb der Turbinenräder in den Motor gelangen und ihn schrotten könnte. In beiden Fällen sollte der Ersatzlader dann gleich zuhause mit neuen Leitungen eingebaut werden.

Weiterhin muss natürlich der Lufttrakt dicht sein, entweichende Luft überlastet den Lader und führt zu Überdrehzahl. Insbesondere die Funktion des Sicherheitsabblaseventils vorne am Ansaugrohr ist hier zu erwähnen, dieses muss zuverlässig schließen und sollte eigentlich nie öffnen müssen.

Fehlbehandlung ist zB. das direkte Abstellen des Motors nach Leistungsfahrt, zB. auf einem Autobahnparkplatz. Der kühlende Ölstrom wird unterbrochen und die Hitze des rotglühenden Abgasturbinenrades wird über die Welle in die Lagerung geleitet. Dort kokelt das Motoröl an und kann die Lagerung beeinträchtigen, indem der Schmierspalt von der Kohle zugesetzt wird und auch der Ablaufschlauch von Kohleklumpen verstopft wird. Dann ist das Ende nah und der Motor macht eine blaue Fahne.

Sollte der Lader wider Erwarten mal unterwegs defekt gehen, dann kann man immer noch das Wastegate öffnen und den normalen Abgasweg blockieren (lassen) und als Saugdiesel weiter fahren.

Gruß,
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon runner1603 » Mittwoch 27. Januar 2016, 22:01

Hallo Stephan. Die Turbolader vom 1G und DV ist allgemein sehr Haltbar ich hätte da keine Bedenken damit ins Ausland zu fahren!
Selbst wenn er nicht mehr Regelt oder die Verbindung zur Ansaugbrücke undicht wird kann ich mir nicht vorstellen das der Turbolader schaden nimmt dafür gibt die Einspritzpumpe im originalzustand zu wenig Fördermenge frei!

Meine Mutter ist mit meinem LT und getuntem ACL Turbolader bei dem ein Ladeluftschlauch geplatzt war von Spanien 2000km bis nach hause gefahren und der Turbo läuft immer noch! zwar nicht mehr so schön leise wie vorher aber läuft!

Wenn du trotzdem meinst einen Turbolader mitzunehmen kann ich dir einen gebrauchten anbieten. Hätte zwei auf Lager sind beide 1a und bin sie selbst gefahren.

Gruß Eric
Das Leben ist zu kurz um Saugdiesel zu fahren!!!
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon karl toffel » Donnerstag 28. Januar 2016, 21:49

Na Skandinavien würde ich eher ne frische ESP mitnehmen. Wir hatten letztes Jahr das Pech, dass die ESP undicht wurde und wir hätten ca vier Wochen auf die Reparatur warten müssen. Der ADAC hat den LT dann zu unserem örtlichen Bosch Diesel Dienst gebracht und wir sind mit nem Mietwagen nach hause gefahren.
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Freitag 29. Januar 2016, 00:10

Hallo Karl!

Auch diesen "Klotz" würde ich mir sparen (vor allem als Karmann-Fahrer mit knapper Zuladung ;-)). Allerhöchstens würde ich einen Dichtsatz und einen Wellendichtring für die ESP mit auf eine Weltreise nehmen. Aber schon ohne einige Spezialwerkzeuge bekommt man den ganzen Kram ja garnicht montiert und justiert.
Meist (aber natürlich nicht immer) kündigt sich eine undichte ESP langsam an (feuchte Stellen, Startprobleme nach längerem Stillstand) und das sollte im Vorfeld einer längeren Reise behoben werden. Ich bin jedenfalls bisher ohne allzugroßes Ersatzteillager nach Skandinavien gefahren und habe lieber grundlegende Dinge wie eine gut bestückte Werkzeugkiste, Bindedraht, Kabelbinder, Dichtmasse, Kabel, Schlauchstücke, Klebeband, Sekundenkleber und sowas mit. Wenn es einen wirklich ernsthaft ereilt, dann muss halt eine Rückführung her - nach Murphy´s Law geht sowieso nichts kaputt, was man als Ersatzteil mit hat...

Gruß,
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon Skoot » Freitag 29. Januar 2016, 08:41

Wenn mam sich schon mal Gedanken gemacht hat woher man die Teile im Zweifelsfall bekommen kann lässt sich heutzutage auch alles in wenigen Tagen an jeden Ort in Europa schicken. Dank EU gibts da auch keinen Zoll Stress usw. Für alle Dinge die man nicht mal schnell am Straßenrand machen kann würde ich so vorgehen.
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Freitag 29. Januar 2016, 09:54

Hallo Skoot!

Skoot hat geschrieben:Wenn mam sich schon mal Gedanken gemacht hat woher man die Teile im Zweifelsfall bekommen kann lässt sich heutzutage auch alles in wenigen Tagen an jeden Ort in Europa schicken. Dank EU gibts da auch keinen Zoll Stress usw.


Das ist wahr, vor allem, wenn im Heimatland ein gutes "Basislager" ist, das einem im Zweifel Sachen besorgt und schickt. So Aktionen hat es sogar innerhalb des Forums schon gegeben, daher ist die Forengemeinschaft wichtiger als jede Werkstatt.

Skoot hat geschrieben:Für alle Dinge die man nicht mal schnell am Straßenrand machen kann würde ich so vorgehen.


Das "Schöne", aber auch "Schlimme" beim LT ist aber gerade, dass man so gut wie alles "mal eben am Straßenrand" machen kann, sofern man die richtigen Utensilien zur Hand hat. Ich habe Leute, insbesondere "Pöler", also welche, die ihren LT mit Pflanzenöl oder gar Frittenfett quälen, kennengelernt, die tatsächlich immer eine frische ESP mithaben und diese mal eben am Straßenrand wechseln, wenn sie "mal wieder" mit einem abgerissenen Förderkolben liegengeblieben sind, oder bringen zur Abholung ihres Neuerwerbs einen funktionierenden Motor mit, der da vor Abfahrt noch schnell "reingesteckt" wird, um den LT auf eigener Achse mit eigener Kraft zu überführen.

Gruß,
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon Micha-Schrauber » Freitag 29. Januar 2016, 13:05

Das "Schöne", aber auch "Schlimme" beim LT ist aber gerade, dass man so gut wie alles "mal eben am Straßenrand" machen kann, sofern man die richtigen Utensilien zur Hand hat.


Genau Tiemo,

sehe ich auch so, habe mal auf einem Parkplatz in Südfrankreich an einem meiner früheren CP die Zylinderkopfdichtung wegen Wasseraustritt gewechselt. Leider die Messuhr z.H. vergessen, aber die ESP nach Gefühl, Gehör, nach Rauchentwicklung und mehrmaliger Probefahrt mit offener Motorabdeckung, festgezogen und den Urlaub damit verbracht. Z.H. machgemessen, und festgestellt, es war nur nur minimale Korrektur nötig... :grin:

Gruß, und Euch ein schönes W-ende,
Micha
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon karl toffel » Freitag 29. Januar 2016, 21:07

tiemo hat geschrieben:Hallo Karl!

Auch diesen "Klotz" würde ich mir sparen (vor allem als Karmann-Fahrer mit knapper Zuladung ;-)). Allerhöchstens würde ich einen Dichtsatz und einen Wellendichtring für die ESP mit auf eine Weltreise nehmen. Aber schon ohne einige Spezialwerkzeuge bekommt man den ganzen Kram ja garnicht montiert und justiert.
Meist (aber natürlich nicht immer) kündigt sich eine undichte ESP langsam an (feuchte Stellen, Startprobleme nach längerem Stillstand) und das sollte im Vorfeld einer längeren Reise behoben werden. Ich bin jedenfalls bisher ohne allzugroßes Ersatzteillager nach Skandinavien gefahren und habe lieber grundlegende Dinge wie eine gut bestückte Werkzeugkiste, Bindedraht, Kabelbinder, Dichtmasse, Kabel, Schlauchstücke, Klebeband, Sekundenkleber und sowas mit. Wenn es einen wirklich ernsthaft ereilt, dann muss halt eine Rückführung her - nach Murphy´s Law geht sowieso nichts kaputt, was man als Ersatzteil mit hat...

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Tja, leider hat sih nichts angekündigt. Wir waren vier Wochen unterwegs. Nach einer Woche hatte die Leitung zwischen ESP und Einspritzdüse an Zylinder drei ein Loch. Zufällig auf nem Firmengelände gelandet mit nem LT als Abschlepper und von den freundlichen Menschen vor Ort die Leitung aus ihrem LT bekommen.
In Woche vier dann die Pumpe im Sack. Hat sich nicht angekündigt. Keine Feuchtigkeit, keine Flecken, schnurrte wie ein Kätzchen und sprang beim Zündschloss angucken schon an. Die Verstellwelle war wohl hinüber. Da hätte mir der Dichtsatz auch nix gebracht...
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Samstag 30. Januar 2016, 00:07

Hallo Karl!

karl toffel hat geschrieben:Nach einer Woche hatte die Leitung zwischen ESP und Einspritzdüse an Zylinder drei ein Loch. Zufällig auf nem Firmengelände gelandet mit nem LT als Abschlepper und von den freundlichen Menschen vor Ort die Leitung aus ihrem LT bekommen.


Ja, so Löcher treten natürlich plötzlich auf, da kann man schlecht was vorahnen. Begünstigt wird das, wenn die 6 Leitungen nicht mit den 3 Blechklipsen mit Gummizwischenlage zusammengehalten werden. Die Gummis dämpfen Schwingungen, die die Leitungen langfristig zerstören. Auch wenn der Förderbeginn durch Verdrehen der Pumpe anstelle des Antriebsrades an der Nockenwelle eingestellt wird und dabei die Überwurfmuttern an der Pumpe nicht gelockert werden, bringt das die Leitungen aufgrund der Vorspannungen gerne zum Reißen.
Dir wird das wahrscheinlich (wenn die Klipse dran sind) nie wieder passieren, aber das ist genau so ein Fall, wo ein paar Stückchen Schlauch im Urlaub am Straßenrand weiterhelfen: Defekte Leitung an der Düse abschrauben, ein Stück Schlauch bis über den Defekt schieben (oder selbstverschweißendes Klebeband). Hochdruckdicht ist das natürlich nicht, daher die Leitung nicht wieder an der Düse anschließen, sonden am Ende einen Schlauch drauf und denn anstelle der Gummikappe an der Leckölverschlauchung der vordersten Düse anschließen, so dass der Diesel direkt wieder in den Tank zurückgelangt. Fertig, und eine halbe Stunde später geht es aus eigener Kraft als 5-Zylinder mit 15PS weniger weiter - den Motor juckt das nicht groß...
Wenn man eine Werkstatt findet, kann man die schadhafte Leitung auch mit Silber- oder Messinglot wieder reparieren. Nach dem Urlaub, zuhause, kann man dann in Ruhe nach einer Ersatzleitung suchen.

karl toffel hat geschrieben:In Woche vier dann die Pumpe im Sack. Hat sich nicht angekündigt. Keine Feuchtigkeit, keine Flecken, schnurrte wie ein Kätzchen und sprang beim Zündschloss angucken schon an. Die Verstellwelle war wohl hinüber. Da hätte mir der Dichtsatz auch nix gebracht...


Die Verstellwelle neigt zum Einlaufen in der Lagerbuchse, das hatte ich auch schon bei ca. 300.000km Laufleistung. Im Dichtsatz ist nur die Lagerbuchse, die in den Deckel eingepresst wird, aber nicht das Teil selbst enthalten. Aber diese Welle läuft eigentlich auch nicht von heute auf morgen ein, da oben muss es schon vorher etwas feucht gewesen sein. Vielleicht war das aber aufgrund der Feder nicht gut zu sehen, weil es an der schrägen Pumpe ja auch auf der Rückseite runterläuft und am heißen Motorblock verdunstet.
Ich hatte eine Undichtigkeit an der Welle bemerkt, dann mal daran gerüttelt, um das Spiel zu prüfen. Danach kam bei gewissen Gaspedalstellungen, aber nicht im Standgas, ein regelrechter Strahl raus und hat eine ziemliche Sauerei verursacht, bis ich endlich Ersatz hatte. Auch ich hatte keine Startprobleme wegen Luft vorher, dann aber sehr deutlich.
Wenn das im Urlaub passiert, kann man dennoch einen neuen Dichtring aus dem Dichtsatz probieren: Weil dieser noch geschmeidig und nicht abgenutzt ist, kann er evt. den Dichtspalt trotz der wackeligen Welle einigermaßen dicht halten. Hier helfen Experimente mit Klebebändern und Ähnlichem nicht weiter, weil in der Pumpe auch im Niederdruckteil schon bis zu 10bar herrschen können.

Natürlich muss die Pumpe dann bei Gelegenheit vernünftig revidiert werden, außer der einen Stelle sind die übrigen Dichtstellen bestimmt auch kurz vorm Aufgeben.

Gruß,
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon Skoot » Samstag 30. Januar 2016, 08:53

Beim 4 Zylinder im T3 haben wir genau so ein Leck an der Einspritzleitung schon erfolgreich mit Panzertape, Kaltmetall und dann ner Schlauchschelle geflickt. Der VW Händler in Riga hat dann aber auch innerhalb weniger Tage eine neue Leitung rangekriegt.
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon karl toffel » Samstag 30. Januar 2016, 21:01

Danke für die Tipps.

Das lustige an der Geschichte war, dass wir auf der Fähre zurück zufällig jemanden getroffen haben, die bei uns in der Nähe wohnt und nen LT rumstehen hat, der karosseriemäßig tot war, aber Motor, Pumpe usw alles noch gut in Schuss. ;)

Trotz spannungsfreiem EInbaus und der Clipse mit Gummi war plötzlich ein Loch in der Leitung. Ist eben auch alles schon 33 Jahre alt. Ich war, die Pumpe betreffend auch sehr blauäugig. Der Vorbesitzer ist VW Mechaniker und hat den Motor teilweise selbst und teilweise beim Motoreninstandsetzer komplett überholt bzw überholen lassen vor mittlerweile 20.000 km. Dass er die Pumpe nicht mitgemacht hat, verstehe ich auch nicht. Nun ist sie komplett überholt und wird wohl eine Weile wieder ihren Dienst verrichten. Teuer genug war der Spaß bei Bosch jedenfalls...

Der Teiletyp bei VW in Trollhättan hat übrigens gesagt: Leitung nicht mehr lieferbar. Unser Pech war, dass die Firmen alle teilweise noch Ferien hatten. Ein Hydraulikunternehmen hätte uns die Leitung nachgebaut, aber leider fehlten die passenden Fittings.

Meine Freundin hat sich köstlich amüsiert, als ich mit dem nur schwedisch sprechenden älteren Herrn über dem Motor hing. (Ich kann kein Schwedisch bzw nur ein paar Brocken) Sie meinte, wir hätten uns wohl ganz prächtig verstanden und es wirkte, als wären wir ein eingespieltes Team. :doppel_top:

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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Samstag 30. Januar 2016, 21:48

Hallo Lutz!

Das stimmt, VW hat die Leitung inzwischen wirklich nicht mehr. Aber bei Dieselsend bekommt man den kompletten Satz (6Stk.) für knapp 90 Ocken in neu.
Wenn man nur einzelne Leitungen nachbaut, ist das für den Urlaub, um nach Hause zu kommen, schon ok. Es gibt sogar Universalleitungen aus Stahlflexschlauch, die an jeder Position passen, so dass man nur ein Teil als Ersatz mitnehmen muss.
Aber es gibt das Problem dass die gestreckte Länge aller Leitungen gleich sein sollte. Hintergrund ist, dass es wegen der begrenzten Geschwindigkeit der Druckwelle beim Förderbeginn einen Verzug gibt, der von der Länge abhängt. Wenn nicht alle Leitungen gleich lang sind, dann hat jeder Zylinder einen anderen Verzug und damit auch Einspritzbeginn und der Motor läuft unrund. Daher sind die Leitungen auch so lustig gebogen und verlaufen teilweise regelrecht in Schlangenlinien, um die Länge irgendwie unterzubringen für die pumpennahen Zylinder.

Gut, dass die Klipse bei dir vorhanden sind. Das Rohr versucht bei Druckanstieg im Innern, sich gerade zu biegen, man kennt das zB. auch anschaulich vom Gartenschlauch. Und so können die ständigen Druckimpulse die Leitungen zum Schwingen anregen, es treten Resonanzen auf, bei denen die Schwingungen dann schädliche Stärken annehmen können. Durch die Dämpfung der Gummieinlagen in den Klipsen wird hier Energie vernichtet, bevor sie Schaden anrichten kann.
Aber klar, bei dem Alter der Fahrzeuge kann so eine Leitung auch mal spontan ausfallen, obwohl alles stimmt.

In letzter Zeit sieht man leider nur noch so wenige LT1 auf den Straßen, dass es wohl ein Riesenglück war, gleich an Leute zu geraten, die sich a.) auskannten und b.) Teile hatten und dann noch c.) so nett waren, sie aus eigentlich funktionierenden Fahrzeugen zu bauen, um euch unterwegs zu helfen. Super, dass es sowas noch gibt!

Na, dann mal gute Fahrt und noch viel Spaß im Norden!
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon karl toffel » Samstag 30. Januar 2016, 22:18

Hallo Tiemo,

ja, wir hatten viel Glück.

Dieselsend ist ein guter Tipp, danke!

Lutz
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon keep it rolling » Sonntag 31. Januar 2016, 15:58

Hallo Pomodoro64,
wann fahrt ihr nach Sardinien? Wir sind den ganzen Mai und den halben Juni dort.
Grüße Wulf
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon Pomodoro64 » Montag 1. Februar 2016, 10:37

Hallo zusammen,

danke für die vielen guten Tipps, vor allem, was alles so kaputt gehen könnte und wie man das dann wieder in Ordnung bringen kann. Leider bin ich kein Schrauber (nicht mehr oder noch nicht, wie man es nimmt), beobachte allerdings den recht hohen Ölverbrauch (>3 Liter/1.000km bei 90-95 auf der Autobahn) mit Sorge, zu dem mein erfahrener Schrauber meinte, dies läge vermutlich am Turbolader. Den würde ich dann wohl mal tauschen (... und nicht unbedingt mitführen, da habt ihr natürlich Recht), weil ich Liegenbleiben überhaupt nicht schätze in den wenigen Urlaubswochen, die ich so organisiert bekomme (Sardinien übrigens Ende Juni bis Mitte Juli). Die ESP ist übrigens noch keine 100TSD km drin und vom Vorbesitzer bei VAG gemacht.
Da bisher niemand zur eigentlichen Frage Stellung bezogen hat (kann man aus Lettland ernsthaft einen TL für 300.-€ kaufen) würde ich mich dann doch noch mal bei Eric melden. Bin allerdings ganz neu hier: wie funktioniert das mit individuellem Handeln?

LG Stephan
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Montag 1. Februar 2016, 10:49

Hallo Pomodore!

Im Fall von Ölverbrauch am Turbolader würde ich auch erst mal die Ablaufleitung checken. Wie ich schon schrieb, die kann mit Ölkohle zugesetzt sein oder auch zugequollen sein, falls aus Gummi bzw. durch Aufsetzer zusammengedrückt, falls sie aus Metall ist.
Es gibt dann im Lader einen Ölstau, der durch die Dichtungen drückt und Ölverbrauch generiert.
Falls du sicherheitshalber den neuen Lader einbauen lässt, hebe den alten auf! Das ist ja reparabel, falls überhaupt defekt. Und du hast Ersatz, falls sich der neue Turbo als Niete erweisen sollte. Und auf jeden Fall zum neuen Lader neue Ölleitungen nehmen oder zumindest die alten sehr gründlich auf Verschmutzung, Dichtheit und Durchgang checken.

Gruß,
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon karl toffel » Montag 1. Februar 2016, 14:50

Hallo,

zur eigentlichen Frage: ich würde den Turbolader lieber ausbauen und hierhin schicken: www.turboservice-barthel.de/ Da bekommst Du eine komplette Instandsetzung des Laders auch für ca 300 Euro (je nach dem, was gemacht werden muss), dafür hilfst du der heimischen Wirtschaft etwas und musst auch keine Zweifel an der Seriosität haben.
Ich bin mit Ingo Barthel weder verwandt noch bekannt, kenne nur viele Leute, die alle durchweg positive Erfahrungen dort gemacht haben.

Gruß
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Re: Turbolader aus Lettland

Beitragvon tiemo » Montag 1. Februar 2016, 19:14

Hallo Stephan!

Sorry, ich hab schon wieder deine eigentliche Frage übergangen. Wenn du hier was privat und für die anderen nicht sichtbar regeln möchtest, drückst du rechts auf das kleine "PN (private Nachricht) - Symbol bei der betreffenden Person.
Einem gebrauchten Lader von Eric kannst du bestimmt auch vertrauen.

Gruß,
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