Moin aus Zetel

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Moin aus Zetel

Beitragvon Mariner » Samstag 26. September 2015, 22:19

Guten Abend Forum,

ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Frife (kommt von meinem Kennzeichen), ich bin ein LT 28 mit kurzem Radstand und GFK-Hochdach und wurde im Oktober 1977 in Deutschland gebaut aber in die Niederlande verkauft. Zurück nach Deutschland kam ich 2003. Meine Historie ist mir selber nicht mehr ganz bekannt - offensichtlich war ich ursprünglich einmal - zumindest in Teilen - ein gewöhnliches Transportfahrzeug; Ob für Personen oder nur für Material ist allerdings nicht ganz klar. Auf meinem Boden sind noch die Verankerungsstreben von Sitzreihen zu erkennen, allerdings ist der Boden so verbeult und so verdengelt, dass ich eher glaube, dass ich sowas wie ein Baustellenfahrzeug war. Heute gelte ich offiziell als Wohnmobil. Meine ursprüngliche Farbe war ein Blau-Grauton, der aber durch viele Besitzer und ihre individuellen Vorstellungen von Türkis, Gelb, Dunkelblau und gegenwärtig, grauer Latexfarbe, abgelöst wurde. Von Tille, meinem jetzigen Besitzer, wurde ich im März 2009 von einem Wilden Gesellen bei Osnabrück für rund 1500 EUR gekauft. Eigentlich wollte er mit seiner Frau auf meiner Achse für ein paar Wochen nach Südfrankreich fahren - was er damals in gutem Glauben mitgekauft hatte war mein "Porsche-Herz" mit einer angeflanschten Gasanlage - mein Originalherz gab es schon damals nicht mehr. Was er nicht wusste, war die Tatsache, dass mein Herz mit nicht gehärteten Ventilen und Ventilsitzen und fehlender Ölkühlung mit Gas nicht lange würde laufen werden. So bin ich genau bis kurz vor Trier gekommen - nicht ohne ein paarmal überzukochen und einem laut klappernden Kühlerventilator. Grund für das Klappern war der ständig abreissende Ölfilm an meinem Kurbelwellengleitlagern, die nach kurzer Zeit so kaputtgefressen waren, dass meine Kurbelwelle aus der Führung lief und der angeschraubte Kühlerventilator eifrig gegen die Kühlerhutze schlug. Ende Urlaub.

Nach ein paar Wochen wurde ich vom ADAC dank Plus-Mitgliedschaft zurück nach Hause geschleppt. Tille baute mein Herz aus, behielt ein paar Teile und schmiss den Rest auf den Schrott - das war nicht klug, viele Teile hätte er mal behalten sollen, aber sei`s drum. Bei eBay kaufte er sich einen gebrauchten Motor aus einem Porsche 924 und dann passierte erst mal nichts - bis zu diesem Sommer, also knapp 6 Jahre später. Bis dahin stand ich in seiner großen Halle und es passierte wirklich gar nichts. Hin und wieder sah seine Frau vorbei und versuchte ihn davon zu überzeugen, mich endlich auf den Schrott zu bringen oder als Spielgeselle für die Kinder in den Garten zu stellen und dort langsam aber sicher vergammeln zu lassen. Er weigerte sich. Zu meinem Glück.

Seit diesem Sommer stehe ich aufgebockt in der großen Werfthalle, bin komplett entkernt und offenbare Stück für Stück meine Geschichten und meine Dramen. Ursprünglich hatte ich einmal eine Schiebetür, die irgendjemand in den Dekaden ausgebaut, die Öffnung zur Hälfte zugeschweißt und durch eine selbstgebaute (vermutlich aus der alten Schiebetür) schmale Klapptür ersetzt hat. Leider hat dieser Mensch weder die Schweißnähte, noch das eingesetzte Blech versiegelt. Der Innenausbau, der auf den ersten Blick ganz passabel aussah, war mit unzähligen Lattenrosten "hineingezimmert" und mit Holzschrauben in meinen Metallstreben befestigt. Als Dämmung dienten unzählige Styroporplatten unterschiedlicher Dicke und gewöhnliche Aluminiumfolie für's Pausenbrot. Ihr könnt Euch denken, wie es nach der Entfernung dieser Materialien aussah - das Aluminium als das edlere Metall animierte meine Karosserie gerade dazu, zu rosten. Die ständige Feuchte hinter dem Styropor und das viele Holz, als Feuchtigkeitsspeicher tat sein restliches dazu. So sehe ich innen also fast schlimmer aus, als mein Unterboden. Meine Trageholme des Rahmens für mein Heck sind aufgrund der vielen Rostschollen im inneren so dünn, dass man bequem mit einem Schraubenzieher durchstechen kann. Insgesamt hat Tille den Eindruck, dass das einzige Originale an mir meine Front ist und das mein Heck ab der Fahrgastzelle zu einem anderen Bus gehört. Von der Farbe her könnte das schon sein, aber ich weiß das nicht mehr. So oder So, alle Türrahmen - ob Original oder nicht - sind durchgerostet, alle Kotflügel und die unteren Seitenwände werden nur noch von Spachtelmasse zusammengehalten, mein Tankstutzen ist vollkommen verfault, beide Einstiege sind eigentlich nicht mehr da - kurz: Ich bin echt am Popo und total "verbastelt".

OK sind meine beiden Achsen, sowie mein Getriebe und hoffentlich auch der "neue" Motor, der vor drei Wochen geliefert wurde.

Bilder gibt's schon eine Menge, die wird Tille wohl auch hier hochladen.

Beste Grüße,

LT

++++++

Guten Abend Forum,

ich bin Tille, der 36-jährige Besitzer von Frife. Ich Arbeite seit meinem 17. Lebensjahr an Autos unterschiedlicher Epochen, Hersteller und Typen. Ich mache alles selbst - vom Motor, Elektrik über die Karosserie hin bis zur Lackierung - und finde bei der "Schrauberei" die echte Entspannung vom Alltag. Im wirklichen Leben bin ich Seemann und häufig mehrere Monate unterwegs, weswegen mein Projekte hin und wieder einmal warten müssen. Meine Frau und ich haben ein großes Grundstück mit viel, viel Platz zum sich selbst verwirklichen. Eine große Halle ist mein echtes "Männerglück" - hier restauriere ich neben Frife einen FORD TRANSIT Feuerwehrbus von 1977. Daneben habe ich in der Warteschleife eine FORD 17M P3 (Die Badewanne). Als Alltagsautos dienen uns ein Passat Variant von 1995, den ich von meinem Schwiegervater geschenkt und vor dem Schrott gerettet habe, ein Astra F CC von 1991 der - ebenfalls geschenkt - von meiner Frau gefahren und aufgrund Automatikgetriebe geliebt wird und als gegenwärtig echtes Sorgenkind, ein Focus TDCI von 2006, den ich mir vor ein paar Jahren in einem Anfall von Vernunft gekauft habe, der schon 4 Turbo's gefressen hat und dessen Motor ich kurz vor dem Kolbenfresser bewahrt habe. Dieses Auto, das aber aufgrund billiger Materialien und französischem Motor keine echte Freude beim Instandsetzen bringt und wo Ersatzteile wirklich teuer sind.. Früher war halt vieles doch besser.

Also hier der 'kurze' Eindruck vom neuen Forumsmitglied - auf fruchtbaren Austausch!
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Re: Moin aus Zetel

Beitragvon Andreas Hüfner » Samstag 26. September 2015, 23:49

Hallo Tille und Frife,

das ist mal ne Ansage. Willkommen aus dem hohen Norden.


Viele Grüße Andreas
LT fahren verbindet auf die eine oder andere ART.
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Re: Moin aus Zetel

Beitragvon j.b.k » Sonntag 27. September 2015, 00:11

Moin und herzlich Willkommen hier bei uns :TOP:
Gruß Hannes
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Re: Moin aus Zetel

Beitragvon Kleberwurst » Sonntag 27. September 2015, 08:50

Hallo Frife!

Ich ziehe meinen Hut und verbeuge mich tief vor deinem Besitzer Tille!

So einen geballten Durchhaltewillen muss man nur bewundern!

Schön für dich, dass er dich nicht auf gegeben hat :FREU:

Auch meinen Respekt für die Frau des Hauses, da muss man schon sehr viel Verständnis haben, oder eine
gute Freizeitbeschäftigung :grin:

Herzlich willkommen ihr alle und weiterhin so viel Schaffens- u. Willenskraft!

Viele Grüße aus Hessen,

Karo.
LT fahren, ist immer für eine Überraschung gut......auch im restlichen Leben.
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Re: Moin aus Zetel

Beitragvon Dankward Graichen » Sonntag 27. September 2015, 19:09

Hallo Ihr Beiden und Hallo Frife,

ein Herzliches Willkommen bei den LT-Freunden,

ich kann mich Karo und Andreas nur anschließen.

Ordentliches Profekt was da auf Euch zukommt.

Freue mich auch schon auf weitere Berichte.

Gruß aus SH

Dankward
Gott schütze unser WoMo vor Not und Feuer vor Stadtplanung und Steuer
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