Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

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Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Freitag 15. November 2013, 12:09

Mit dieser Anleitung möchte ich Euch zeigen wie man sich mit geringen Mitteln und etwas bastlerischem Geschick eine LED Lichtleiste selbst bauen kann.

Der Grundgedanke der zu diesem Ergebnis führte war ganz einfach:
Wie erhalte ich bei für wenig Kosten eine Lichtleiste die mit einem Minimum an Energie auskommt.
Deshalb wird – ganz bewusst und obwohl alle Fachleute sagen „das geht so nicht“ - auf jegliche Vorschaltgeräte verzichtet.
Nachteil dieser einfachen Bauweise ist, dass die LEDs beim Einschalten eines größeren Verbrauchers (z.B. der Wasserpumpe) auf den dadurch verursachten Spannungsabfall reagieren und etwas flackern. Auch wird die Lichtleistung bei abnehmender Batteriespannung etwas geringer. Dies ist allerdings nur recht gering und wenn ich es merke ist höchste Zeit für's nachladen.

Also: Eigentlich ist der Aufbau so nicht richtig, die älteste von mir so gebaute Leuchte funktioniert aber nun schon mehr als 3 Jahre problemlos. Der Nachbau erfolgt aber natürlich auf eigenes Risiko.


Was benötigen wir für den Bau?
Bild

an Werkzeug:
Säge, Bohrmaschine, Lötkolben, Seitenschneider Bohrer und Senker.
Der Bohrer muss zum Kopfdurchmesser der LEDs passen, 0,1mm kleiner als der Kopf ist ideal. Meiner hat 4,7mm ist aber für die hier verbauten LEDs ein wenig klein, weil diese 4,9mm Kopfdurchmesser haben. Funktionierte zwar auch, aber das Eindrücken ging schon recht schwer.

und
Bild
Kabelkanal in den Abmessungen 15x10 (größer geht natürlich auch, kleiner wird seeehr fummelig)
Kabel, beim Stromverbrauch der LEDs genügt ganz dünner, ich verwende 0,25mm2
einen Schalter (hier recht klein weil er mit in die Leiste soll)
etwas Lötzinn
und natürlich die LEDs, zu welchen es ein wenig mehr zu sagen gibt:
Ich verwende so genannte Strawheads in Warmweiß mit 3500K Farbtemperatur, wegen des großen Abstrahlwinkels von 120Grad und dem für mich angenehmsten Farbton.
Ich verwende LEDs mit einem Kopfdurchmesser von 5mm (effektiv 4,8mm oder 4,9mm je nach Charge) und einer Strohmaufnahme von 0,020A (20mA). Diese relativ schwachen LEDs haben den Vorteil, dass sie nicht gekühlt werden müssen, wodurch sich die Montage recht einfach gestaltet.
Ein weiterer Vorteil ist: man bekommt sie für ganz wenig Geld.

Damit die fertige Leuchte auch nach etwas aussieht habe ich mir eine Bohrschablone gemacht.
Bild
Ja, ich bohre auch bei nur 5mm vor – wird einfach sauberer. Die Abstände der Löcher sind eigentlich egal, man sollte nur so dicht zusammen bleiben, dass man die „Beine“ der LEDs noch ohne zusätzlichen Draht verbinden kann.
Die Aufnahmen für die LEDs bohren wir in den abnehmbaren Deckel des Kabelkanals, den wir natürlich zuvor auf das benötigte Maß zugeschnitten haben.
Sieht dann etwa so aus:
Bild
ja, ist etwas ausgefranst... deshalb benötigen wir ja den Senker
Bild
Einfach auf das Loch setzen (innen und außen) und mit den Fingern drehen. Verwendet man hierzu die Bohrmaschine ist die Gefahr sehr groß, dass man zu viel Material abnimmt und die LEDs nicht mehr halten.
Fertig sieht es dann so aus:
Bild
Das etwas größere Loch ist das für den Schalter

Hier eine LED im Detail:
Bild
Das längere Bein ist an + das kürzere also logischerweise Minus... Damit man auch noch erkennt wo + und – ist wenn man die Beine gekürzt hat, ist zusätzlich der untere Rand am Kopf der LED an der Seite des – Beines abgeflacht. Sieht man am Foto etwas schlecht – einfach mal die LED genau angucken.

Die LEDs von hinten durch die Löcher im Deckel des Kabelkanals stecken
Bild
Alle mit dem + Bein in die gleiche Richtung, dann geht das Verbinden leichter und man muss nicht überlegen welche Beine jetzt verbunden gehören.

So sollte es aussehen wenn alle drinn sind
Bild

Jetzt geht es an den fummeligsten Teil der Arbeit: die Löterei.
Zuerst die Beine der LEDs verbinden. 4 LEDs bilden jeweils eine Gruppe, die in Reihenschaltung verbunden werden muss. Dazu biegen wir einfach die Beine der LEDs zueinander, das erste und das letzte Bein jeder 4er Gruppe lassen wir stehen.
Bild
so sieht das dann aus.
Die sich berührenden Bein miteinander verlöten wie auf dem Bild bei der linken Gruppe bereits geschehen.

Ist dies erledigt werden die einzelnen 4er Gruppen miteinander verbunden – dieses mal allerdings parallel.
Bild
Dazu alle + Beine mit einem Stück Kabel verbinden und zuletzt am Schalter anlöten - am zweiten Anschluss des Schalters das Kabel das zur Anschlussstelle im Auto gehen soll.
Das gleich jetzt mit den – Beinen, nur hierbei ein längeres Kabel verwenden, da es ja direkt bis zur Anschlussstelle im Auto reichen muss.


Bild
Bild
So sieht's dann fertig aus.

Jetzt noch ein kleiner Funktionstest
Bild
wenn alle LEDs brennen – ab ins Auto.
Sollte eine 4er Gruppe nicht leuchten, so hat man in dieser Gruppe irgendwo schlecht gelötet – da ist dann nachbessern angesagt.

Zur Montage im Auto sag ich jetzt nichts weiter – wer das nicht ohne Anleitung auf die Reihe kriegt sollte eh besser die Finger von so was lassen... ;-)
Gruß Herbert
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Paul_I » Freitag 15. November 2013, 17:46

Hallo Herbert,
das ist ja mal einfach genial - oder genial, weil so einfach. Weil ich es etwas genauer wissen wollte habe ich mir nochmal die Daten der LED's angeschaut - bei einer "Betriebsspannung" von typisch 3,2V bis 3,4V je LED ist die Reihenschaltung eine echt pfiffige Lösung, die Sperrspannung wird sowieso nicht überschritten, der Innenwiderstand der Versorgungsbatterie passt offensichtlich auch. Und bei einem Preis von <=25 ct je LED kann man einen Ausfall ruhig mal riskieren, immerhin ist die Schaltung ja durch die Montage im Kabelkanal ausgesprochen reparaturfreundlich. Meine Hochachtung. :doppel_top:
Umrüstung auf LED-Beleuchtung steht auch meiner To-Do-Liste ganz oben, da werde ich deine Lösung sicher kopieren.

LG, Kay

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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon LockX » Freitag 15. November 2013, 21:11

Vlelen Dank an Herbert und die Fotografin.

Gruß
Manfred
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Ritchi » Mittwoch 20. November 2013, 15:47

Servus Herbert,


gute Anleitung, ist echt gelungen :doppel_top:

Hatte auch mal vor (allerdings für eine Zimmerbeleuchtung) eine LED-Beleuchtung selbst zu bauen - mit Superflux-LEDs und dem entsprechenden Aufwand.
Habe mich aber dann doch für die Fertiglösung entschieden und bin damit seit 2 Jahren höchst zufrieden.

Dank des 12V-Anschlusses kann man die Strings direkt an die Autobatterie anschließen.

http://www.ebay.de/itm/2x5m-10m-600-3528-SMD-LED-Lichterkette-Lichtleiste-Strip-RGB-mit-Fernbedienung-/300946572503?pt=DE_M%C3%B6bel_Wohnen_Nachtlichter_Lichts%C3%A4ulen&hash=item4611d044d7

Für knapp 15€ kann man nicht meckern denke ich :)
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Donnerstag 21. November 2013, 09:52

Hi Ritchi,
klar, so fertige LED Strips oder Leisten sind natürlich deutlich weniger Aufwand.
Ich wollte vor allem ein System bei dem so wenig Leistung als möglich verloren geht, deshalb hab ich ganz auf jegliche Art von Vorschaltgerät verzichtet - in allen käuflichen Systemen (die ich kenne) sind welche drinn.
Ein weiterer Vorteil - vieleicht sogar der viel Größere - ist, dass man wenn man das System verstanden hat, man sehr viel Spielraum beim der Gestaltung seiner Beleuchtung hat. Bei meinem vorherigen WoMo hatte ich z.B die LEDs direkt in die Dachluckenrahmen oder den Dunstabzug eingebaut.
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Gruß Herbert
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Butze » Donnerstag 21. November 2013, 11:24

Moin,

ich hab mal provisorisch die IKEA Billigleisten 4teilig für 9,99e ohne dem Netzteil ans Bordnetz gehängt und geht so einwandfrei. Ist halt fertig und da im Florida ohnehin versteckt montiert auch ok so.

Gruß Thomas
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon diesel3 » Mittwoch 27. November 2013, 00:16

Hallo Thomas,

probier die Ikea-Teile mal über den Winter im Auto ... draussen - wenn die unterschiedlichen
Ausdehungskoeffizienten der Einzelteile eine Spannung auf die Bauteile gebracht hat.

Hoffentlich hält das.

Meine Erfahrung mit den "hart-vergossenen" LED Leisten ist nicht ungetrübt.
Wenn die Vergussmasse flexibel ist, kann ich allerdings nur gutes berichten.

Gruß

Hendrik
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Butze » Mittwoch 27. November 2013, 12:29

Moin,

bei Ikea ist doch nur ein flexibler Streifen in einer PVC? Klarsichthülle drin und das auch noch bei div. Freiheitsgeraden. Was soll da bitte passieren? Das mein Doppelklebeband nicht hält, ok. aber sonst? Gewaltbruch an der Lichtleiste?

Da passiert genau gar nix. Auch nicht im Winter.

Und das ganze basiert auf der Erfahrung von 3 Jahren mit dem Zeug im T3 Winters wie SOmmer 45Grad aufwärts.

Gruß Thomas
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon diesel3 » Mittwoch 27. November 2013, 20:22

Ich hatte halt wiederholt temperaturbedingte Ausfälle der LED-Zeilen im Womo durch Temp.-Gang..
Meine sind alleerdings in Aluleisten vergossen und haben scheinbar zu "wenig" Freiheitsgrade.

Gruß

Hendrik
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon Thomas Schömann » Donnerstag 28. November 2013, 21:52

Hallo Herbert,

danke für deinen wertvollen Beitrag.

Solche praktischen Anleitungen sollte es öfters geben. Danke, daß du Ideen und deren Umsetzung mit uns teilst.
Viele Grüße,
Thomas & Yvetta


er sagte: "Ich hab gedacht ich lass mir Zeit!" --- in Wirklichkeit lief sie ihm davon !!!
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Re: Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

Beitragvon LockX » Donnerstag 5. Dezember 2013, 00:46

Hallo, Herbert!

Inzwischen überlegte ich:
Vielleicht funktionieren die LEDs bei Dir so gut, da Deine Bordspannung stets recht hoch ist.

Bitte nenne die Spannung, bei der vier "nackte" LEDs noch gut fuktionieren, und die Folge noch niedrigrer Spannung auf die Beleuchtung.

Gruß
Manfred
LockX
 


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