Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

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Re: Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

Beitragvon tiemo » Mittwoch 30. Oktober 2013, 03:06

Hallo Flori!

Flori1981 hat geschrieben:Die Begründung zu meiner Meinungsänderung ist leider etwas länger und mit ein paar Rechenbeispielen ausgefallen, weshalb ich sie hier als PDF anhänge.


Das hast du echt schön zusammengestellt! Das Einzige, was mir etwas aufstößt, ist die Verwendung des "X"-Operator-Zeichens in den Gleichungen, wo es für eine skalare Multiplikation benutzt wird, aber das sind optische Kleinigkeiten.
Die Betrachtung der LIMA als Spannungsquelle mit Innenwiderstand ist in erster Näherung wahrscheinlich zutreffend. Allerdings ist schon klar, dass der in LIMAs verwendete elektronische Regler seine eigenen (nicht linearen!) Kennlinien mitbringt. Die Angabe des Nennstroms, zB. "65A" bezieht sich dabei eher auf die Entladeschlussspannung eines Bleiakkus, etwa 10V, als auf (wie bei dir angenommen) den Kurzschlussfall mit 0V. Dadurch ist dein angenommener Ersatzinnenwiderstand der LIMA zu groß und die verwendeten Kabel gewinnen doch wieder etwas mehr an Bedeutung.
Was evt. noch von Belang sein könnte, sind die Temperaturabhängigkeiten der EMKs (Quellspannungen bei dir): Die LIMA besitzt da anscheinend eine NTC-Charakteristik, genau wie die meisten Blei-Akkus auch. Interessant ist zB. der Fall einer Zusammenschaltung eines heißen mit einem kalten Akku mit gleichem Ladezustand: Aufgrund der Temperaturabhängigkeit wird dennoch ein Ausgleichsstrom fließen, der den wärmeren Akku begünstigt.

Gruß,
Tiemo
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Re: Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

Beitragvon Flori1981 » Mittwoch 30. Oktober 2013, 08:57

Hallo Tiemo,

danke für deine Einwände. Sollte ich das Dokument nochmal überarbeiten werden die Operator-Zeichen mit renoviert :).
Was die NTC-Charakteristik (Widerstand sinkt mit steigender Temperatur) angeht, so weiß ich nicht inwieweit diese bei Akkus oder der LiMa ausgeprägt ist und ob das dann in unseren LTs eine Bedeutung hat. Vermutlich gibt es noch viele weitere Faktoren, die den Ladestrom beeinflussen. Meine Rechnung sollte aber auch nur eine einfache Näherung sein, um anhand ein paar einfacher Rechenbeispiele die Bedeutung von Kabelquerschnitten vs. größerer Lima zu beurteilen. Ob der Ladestrom auf 1mA genau berechnet werden kann war mir hier nicht wichtig. Es ging mehr um die Relationen.

Dass sich die 65A auf die Entladeschlussspannung von 10V beziehen ist da natürlich schon ein bedeutender Faktor, den Manfred bei Zahlenbeispielen berücksichtigen sollte. Hier wäre dann anstatt meiner 0,22Ohm ein Ersatzwiderstand der LiMa von (14,3V-10V)/65A=0,06 Ohm anzusetzen.

Anmerken möchte ich hier noch, dass man sich nicht von den hohen errechneten Ladeströmen täuschen lassen sollte, denn in meinen Rechnungen habe ich nur eine Momentbetrachtung gemacht, wie hoch der Ladestrom zu Beginn ist.
Wenn die Quellspannung der eh recht vollen Startbatterie rasch bis auf die Ladeschlusspannung steigt, sinkt zwangsläufig der Ladestrom und von dem anfangs möglichen, hohen Ladestrom bleibt nicht mehr viel übrig. Das solltest du (Manfred) beachten, wenn du wissen willst, wie schnell dein Büro wieder einsatzbereit ist.

Viele Grüße
Fabian
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Fall b) Laden mittels Lichtmaschine

Beitragvon LockX » Montag 4. November 2013, 12:40

Guten Tag!

o.g. Fall b) - Laden mittels Lichtmaschine - untersuchte ich inzwischen.
Gestern klemmte ich alle Verbraucher ab, aber leider nicht die Solaranlage.
Heute klemmte ich um 09:30 Uhr alle Verbraucher ab und auch die Solaranlage.
Ein halbstündiges Laden mittels Lichtmaschine ergab folgende Daten.
Dabei sind xx,x / yy,y Volt die Spannungsanzeige der Start- / Aufbaubatterie.
Diese sind je eine Blei-Säure-Batterie mit 72 Ah Kapazität und 680 A Startstrom.

09:30 Uhr - Abklemmen der Solaranlage
09:30 Uhr mit 12,4 / 10,2 Volt bei 0000 rpm
10:00 Uhr mit 12,4 / 09,8 Volt bei 0000 rpm - Aufbaubatterie beruhigte sich, sie ist tief entladen

10:00 Uhr - Starten des Motors - danach kurz hohe Drehzahl, damit Ladekontrollleuchte ausgeht
10:01 Uhr mit 11,8 / 11,8 Volt bei 0750 rpm - Trennrelais anscheinend geschlossen
10:02 Uhr mit 12,4 / 12,4 Volt bei 2000 rpm - Drehzahl etwa 1 Minute lang erhöht, ist recht laut
10:03 Uhr mit 13,2 / 13,2 Volt bei 0750 rpm - Spannung steigt trotz Leerlaufdrehzahl
10:04 Uhr mit 13,8 / 13,8 Volt bei 0750 rpm - weiter mit Leerlaufdrehzahl, Ablesefehler beim Aufbau?
10:10 Uhr mit 13,7 / 13,2 Volt bei 0750 rpm - Geräuschentwicklung ist für mich zeitweise akzeptabel
10:20 Uhr mit 13,7 / 13,2 Volt bei 0750 rpm
10:30 Uhr mit 13,7 / 13,2 Volt bei 0750 rpm - Motor lief jetzt 1/2 Stunde lang (überwiegend) im Leerlauf

10:30 Uhr - Abschalten des Motors -
10:30 Uhr mit 13,0 / 12,8 Volt bei 0000 rpm
10:45 Uhr mit 13,0 / 12,2 Volt bei 0000 rpm - beide Batterien beruhigten sich
11:00 Uhr mit 13,0 / 12,2 Volt bei 0000 rpm

Das Laden mittels Lichtmaschine ist damit, auch ohne Ladebooster, für mich als Notlösung akzeptabel.
Es veranlasst mich, die jetzige Lichtmaschine zu ermitteln und ggf. eine stärkere (gebrauchte) einzubauen.
Das wäre auch dann vorteilhaft, wenn ich später einen Ladebooster doch für notwendig halten sollte.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 4. November 2013, 13:33

Hi Manfred,
10:00 Uhr mit 12,4 / 09,8 Volt bei 0000 rpm - Aufbaubatterie beruhigte sich, sie ist tief entladen
hm... bei 9,8V ist eine Starterbatterie eigentlich tot... ab <10,7V ist tiefentladen.

Deine restlichen Messwerte lassen aber auf ein falsch anzeigendes Messgerät deuten - solltest Du mal überprüfen. Und eine Starterbatterieso weit herunterfahren würde ich nicht machen, das macht die nicht lange mit. Wenn man etwas auf die Lebenszeit achtet sollte man max bis "halb voll" nutzen.
Gruß Herbert
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Re: Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

Beitragvon LockX » Montag 4. November 2013, 19:29

Hallo, Herbert!

bei 9,8 V ist eine Starterbatterie eigentlich tot... ab <10,7 V ist tiefentladen.

zur Klarstellung:
9,8 V betrifft die Aufbaubatterie; diese ist nur bezüglich des Batterietypes eine Starterbatterie.

Deine restlichen Messwerte lassen aber auf ein falsch anzeigendes Messgerät deuten.

Die Spannungsanzeige werde ich prüfen; dazu bitte ich Dich um Hinweise:
welche Messwerte deuten auf ein falsch anzeigendes Messgerät?
zur Klarstellung:
Die Ladeleitung geht von der Lichtmaschine zur Starterbatterie, dann mit 6 mm² über die Calira zur Aufbaubatterie.
Die Spannungsmessung erfolgt für die Starterbatterie an der Calira und für die Aufbaubatterie an der Aufbaubatterie.

Wenn man etwas auf die Lebenszeit achtet sollte man max bis "halb voll" nutzen.

Das war bewusst ein Härtetest. Denn ich wollte wissen, was im Notfall passiert.
Halbe Nutzung erfordert doppelte Kapazität. Die kostet auch, und zwar bei Anschaffung, Zuladung und Verbrauch.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Elektrik: 230 Volt auch ohne Landstrom?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Dienstag 5. November 2013, 10:03

Moin Manfred,
wo sie (die Starterbatterie) steht ändert aber nichts an dem Wert ab wann sie tiefentladen ist. (Ich unterstelle dabei jedoch dass Du die Spannungen an den Batteriepolen misst...)

welche Messwerte deuten auf ein falsch anzeigendes Messgerät?
Eigentlich alle. Die Ladespannung muss eigentlich immer über 13,8 und im Idealfall möglichst nahe an der maximal zulässigen Ladespannung von 14,4 Volt liegen.

Am besten ziehst Di Dir mal diesn Artikel rein, da ist das alles recht gut beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie
Gruß Herbert
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