Hinterachslager

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Hinterachslager

Beitragvon AndreasH » Dienstag 15. Oktober 2013, 23:23

Hallo,
eigentlich wollte ich mich mit dem Einstellen meiner Spur beschäftigen. Nun bin ich auf etwas anderes gestoßen, was ich schon für erledigt gehalten hatte:
Ich hatte kürzlich beim Bremsen Sanieren auch meine Bremsankerblatten mit ausgetauscht, dazu musste ich natürlich auch die Steckachsen ausbauen. Auf einer Seite blieb das Lager beim Ausbau "ganz" soll heißen Lagerinnen- und Lageraußenring blieben miteinader verbunden. Auf der anderen Seite blieb der Außenring im Lagersitz, der Innenring auf der Achse. Ich habe mir dabei nicht viel gedacht und da alles noch gut aussah und sauber lief, habe ich die ganze Sache wieder zusammen gebaut - ich glaubte fertig zu sein - zur Zeit geht auch alles gut.
Nun habe ich aber beim Blättern im Reparaturhandbuch folgendes gefunden:

„Bei diesem Radlager sind Lagerinnen- und Lageraußenring durch einen an den Lageraußenring angeklebten Anlaufring fest miteinander verbunden und nicht getrennt montierbar.“

"Löst sich beim Ausbau oder beim Einbau der Achswelle der Anlaufring vom Lageraußenring, darf das Radlager nicht wieder eingebaut werde, sondern ist zu ersetzen."
Hm.... :-(

Was haltet ihr von der Situation? Alles lassen? Reparaturhandbuch ist über vorsichtig? Oder wirklich begründeter, wichtiger Hinweis?

Zweite Frage: Handbuch sagt: "Radlager von beiden Seiten mit Mehrzweckfett einfetten." Warum? das ganze läuft doch im Differenzialöl! Ich habe da nichts nachgefettet :roll: Nacharbeit zwingend notwendig?

Vielen Dank für eure Unterstützung!
Gruß,
Andreas
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Re: Hinterachslager

Beitragvon tiemo » Mittwoch 16. Oktober 2013, 00:25

Hallo Andreas!

AndreasH hat geschrieben:„Bei diesem Radlager sind Lagerinnen- und Lageraußenring durch einen an den Lageraußenring angeklebten Anlaufring fest miteinander verbunden und nicht getrennt montierbar. Löst sich beim Ausbau oder beim Einbau der Achswelle der Anlaufring vom Lageraußenring, darf das Radlager nicht wieder eingebaut werde, sondern ist zu ersetzen."
Hm.... :-(


Die Diskussion hatten wir schon (im anderen Forum) und nach Meinung von Kennern ist diese Klebung eine Montagehilfe. Ist das Lager montiert, wird sie nicht benötigt und ein Zerfallen des Lagers ist kein Grund zum Austausch.

AndreasH hat geschrieben:Zweite Frage: Handbuch sagt: "Radlager von beiden Seiten mit Mehrzweckfett einfetten." Warum? das ganze läuft doch im Differenzialöl! Ich habe da nichts nachgefettet :roll: Nacharbeit zwingend notwendig?


Richtig ist, dass das Lager im Achsöl läuft. Aufgrund des Füllstandes, des langen Weges und der schlanken Achse kommt dieses aber erst sehr langsam an die Lager. Diese sind, falls trocken eingesetzt, dann meist schon defekt oder wenigstens vorgeschädigt und werden bald ausfallen.
Daher ist eine "Vorab-Schmierung" unerlässlich. LT-Profis sind gegen eine Vorab-Schmierung mit Lagerfett, weil das bei der Vermischung mit Achsöl dessen Eigenschaften verschlechtert. Empfohlen wird, den LT so aufzubocken, dass die Montageseite tiefer liegt als die gegenüber liegende und das Differenzial so zu überfüllen, dass an der provisorisch montierten Lagerstelle beim Rotieren der aufgebockten Achse Achsöl austritt. Erst dann dicht montieren, später den Ölstand im Differenzial korrigieren.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hinterachslager

Beitragvon AndreasH » Mittwoch 16. Oktober 2013, 10:54

Vielen Dank Tiemo!
tiemo hat geschrieben:Hallo Andreas!
Die Diskussion hatten wir schon (im anderen Forum) und nach Meinung von Kennern ist diese Klebung eine Montagehilfe. Ist das Lager montiert, wird sie nicht benötigt und ein Zerfallen des Lagers ist kein Grund zum Austausch.

Da habe ich ja echt nochmal Glück gehabt. Ich Sah schon kommen, dass ich die Lager Tauschen muss (mit Schrumpfring runter usw. ...).
tiemo hat geschrieben:Richtig ist, dass das Lager im Achsöl läuft. Aufgrund des Füllstandes, des langen Weges und der schlanken Achse kommt dieses aber erst sehr langsam an die Lager. Diese sind, falls trocken eingesetzt, dann meist schon defekt oder wenigstens vorgeschädigt und werden bald ausfallen.
Daher ist eine "Vorab-Schmierung" unerlässlich. LT-Profis sind gegen eine Vorab-Schmierung mit Lagerfett, weil das bei der Vermischung mit Achsöl dessen Eigenschaften verschlechtert. Empfohlen wird, den LT so aufzubocken, dass die Montageseite tiefer liegt als die gegenüber liegende und das Differenzial so zu überfüllen, dass an der provisorisch montierten Lagerstelle beim Rotieren der aufgebockten Achse Achsöl austritt. Erst dann dicht montieren, später den Ölstand im Differenzial korrigieren.
Gruß,
Tiemo

Ich glaube da bin ich also auch hier gerade nochmal gut bei weggekommen, denn eine Restschmierung hatten die Lager ja noch. Und das Achsöl hatte ich im Anschluss auch aufgefüllt. Da der LT absolut gerade stand hat es sich hoffentlich ausreichend verteilt. (jedenfalls kam mir in dieser Lage des LTs, vor dem Ablassen des Achsöls, beim Abschrauben der Steckachse, das Achsöl entgegen.)

Gruß,
Andreas
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Re: Hinterachslager

Beitragvon tiemo » Mittwoch 16. Oktober 2013, 13:59

Hallo Andreas!

AndreasH hat geschrieben:Ich glaube da bin ich also auch hier gerade nochmal gut bei weggekommen,


Das wirst du sehen. Falls dein neues Lager doch wieder ausfallen sollte, brauchst du jedenfalls keine große Usachensuche zu betreiben oder über die Qualität grübeln, das ist einfach eine kritische Stelle am LT. Ich wünsch dir Glück, sowas kann ja auch mal gut gehen.

Gruß,
Tiemo
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