Lebensverlängernde Massnahmen Motor

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Lebensverlängernde Massnahmen Motor

Beitragvon porquero » Samstag 28. September 2013, 19:15

Hallo zusammen

Ich brauch leider mal wieder den Rat der Erfahrenen… Mein LT mit DV Motor hat nun ca 260‘000 Kilometer auf der Uhr und nun ist ziemlich sicher die Kopfdichtung durch. Es blubbert Qualm aus dem Kühlmittelbehälter wenn er geöffnet ist. Den Tausch der Dichtung würde ich mir zutrauen, habe aber im Forum von Rissen im Kopf gelesen auf die man ihn kontrollieren muss. Erkennt man die als Leihe? Und ist jeder Riss Schädlich? Zum anderen, würde es sich lohnen bei dieser Laufleistung, wenn man schon eine Baustelle aufmacht gleich noch vorsorglich gewisse Dinge zu Prüfen? Ich denke da vielleicht an Kolbenringe irgendwelche Lager oder Dichtungen. Wenn sich so was aufdrängen würde, würde ich dann das ganze machen lassen. Habe aber keine Ahnung mit welchen Kosten ich da rechnen muss. Hat da jemand Erfahrung?

Danke und Grüsse
Roman
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Re: Lebensverlängernde Massnahmen Motor

Beitragvon MaBu-Liner » Sonntag 29. September 2013, 17:04

Hallo

Qualm und Blubbern könnte schon das erste Zeichen für einen Riss sein. Die erkennt man eigentlich ganz gut am Kopf, die sehen eben aus wie ein Riss ;-)
Zum Zustand des Motors sagt eine Kompressionsmessung eine Menge, da bei Dir nun aber schon irgendwas die Kompression ins Kühlwasser drückt fällt das wohl flach.
Wenn der Kopf runter ist, solltest Du nach dem Kreuzschliff der Zylinderwände schauen ob dieser noch gut sichtbar ist. Wenn keine Kanten und Beschädigungen zu sehen sind ist das schon mal gut. Auch die Kolben selbst können reißen, das ist dann meist aber auch gut zu erkennen.
Wenn der Motor kein Öl verbraucht hat und die Brennräume gut aussehen würde ich nichts an Kolben etc. machen.
mehr Leistung, mehr Drehmoment? Wilfrieds-Tuning!
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Re: Lebensverlängernde Massnahmen Motor

Beitragvon tiemo » Sonntag 29. September 2013, 20:35

Hallo Roman!

porquero hat geschrieben:habe aber im Forum von Rissen im Kopf gelesen auf die man ihn kontrollieren muss. Erkennt man die als Leihe? Und ist jeder Riss Schädlich?


Aufgrund der thermischen Beanspruchung haben Zylinderköpfe im LT mit hoher Laufleistung oft leichte Risse, aber nicht jeder Riss ist schädlich.
Sehr oft kommen Risse in den Stegen zwischen Ein- und Auslassventilen vor, diese beeinträchtigen die Funktion des Motors nicht, wenn die Spaltbreite kleiner 0.5mm ist (Prüfung mit kleinem Bohrer möglich).
Dann gibt es oft noch Risse im Bereich der Wirbelkammereinsätze, und diese lassen oft Brenngase ins Wasser, weil der Bereich um die Wirbelkammern intensiv gekühlt ist. Vor allem Risse zwischen Ventilsitz und Wirbelkammereinsatz.
Normalerweise kann man die schon erkennen, wie zB. im folgenden Foto:

Bild

An deiner Stelle würde ich mir die Zylinderkopfdichtung des betreffenden Zylinders auch sehr genau ansehen. Wenn du dort schon eine Durchtrittsstelle zwischen Kühlung und Brennraum ausmachen kannst, kann dein Zylinderkopf völlig in Ordnung sein.
Welcher Zylinder das sein kann, kann man vorab mit einem Kompressionstest klären oder mit dem Überwurfmutter-Test: Weil der betroffene Zylinder wahrscheinlich nicht mehr mitarbeitet, sinkt beim kurzen Lösen der Überwurfmutter an seiner Einspritzdüse die Leerlaufdrehzahl nicht ab, wohl aber bei den "gesunden".

porquero hat geschrieben: Zum anderen, würde es sich lohnen bei dieser Laufleistung, wenn man schon eine Baustelle aufmacht gleich noch vorsorglich gewisse Dinge zu Prüfen? Ich denke da vielleicht an Kolbenringe irgendwelche Lager oder Dichtungen. Wenn sich so was aufdrängen würde, würde ich dann das ganze machen lassen.


Falls du das vorhast, wird das eine größere Baustelle. Ich würde da, wie mein Vorschreiber, die Kolbenlaufbahnen auf Reste des Kreuzschliffs untersuchen und mal einen Kompressionstest machen (vor dem Öffnen an den heilen Zylindern). Wenn der Motor kurz vor der Verschleißgrenze ist, kann man über neue Kolbenringe, Nachhonen und Austausch der Pleuellagerschalen nachdenken. Dazu muss aber der Kurbeltrieb zerlegt werden und das ist ein wesentlich höherer Aufwand als das Wechseln einer Zylinderkopfdichtung.

Gruß,
Tiemo
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Re: Lebensverlängernde Massnahmen Motor

Beitragvon porquero » Mittwoch 2. Oktober 2013, 13:59

Hallo zusammen

Danke für die Antworten, da werde ich ihn wohl zum Spezialisten bringen. Denn was ich nicht will ist, dass ich anfange die Kopfdichtung zu wechseln und dann feststellen muss, dass noch mehr gemacht werden muss was ich nicht selber kann. Dann habe ich ein halbzerlegtes Fahrzeug da und muss damit zum Mechaniker.
So schlachte ich halt mein Sparschwein und lasse es machen.

Grüss Roman
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