Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

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Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon Art_Continues » Montag 22. Juli 2013, 11:09

Hi Leute,

ich würde gerne einige Meinungen zu folgendem Lesen.

Hab ja vor 2 Wochen meinen Feuerwehr LT (Bj. 84, 39.500 km, 6-zyl, 90PS, Benzin) geholt, überstellt, umtypisiert und angemeldet.

Ist jetzt ein 5-sitzer PKW - die Mannschaftsbank in Fahrtrichtung ist sogar ohne Gurte erlaubt!

Jetzt möchte ich ihn in die heimat überstellen, da ich dort meine potenziellen Mechaniker, große Garage etc. zur Verfügung habe - d.h. das wird die erste > 150 km (Autobahn-)Ausfahrt in meinem Besitz & wahrscheinlich seit mehr als 20 Jahren ;-)

So - nun meine konkreten Fragen:

Öl: SAE 10W 40?! Fahre als Privat-PKW leider seit 11 Jahren Diesel, kenn mich daher nicht aus mit den Bezinern ;-)
Ölzusatz: macht es Sinn eine Tube OLYKON reinzudrücken bevor ich losfahre?
Systemreiniger: macht auch der Sinn vor der ersten "langen" Ausfahrt? Bzw. in Kombination mit dem Bleizusatz problemlos?

Der LT ist generell in einem tollen Zustand, der Motor schnurrt wie ein Kätzchen und 90 km/h sind bergauf/bergab immer drin.
Bin bis jetzt nur die erste Überstellung und einige Kurzstrecken im Stadtgebiet gefahren - läuft soweit gut. Die Gänge gehen etwas schwer rein (deshalb dachte ich auch ans Olykon) und komischerweise springt er wenn er betriebswarm ist schwerer an?! Dazu hab ich gehört, dass er im warmen Zustand irgendwie zuviel Sprit bekommt?!

Auf jeden Fall soll er in den nächsten 1-2 Monaten mal in die Werkstatt, ich dachte an einen Check inkl. Flüssigkeitsservice, damit ich weiß, dass alles frisch ist.

Danke schonmal für eure Anregungen/Meinungen!

Beste Grüße aus Graz,
Andreas
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon tiemo » Montag 22. Juli 2013, 12:50

Hallo Andreas!

Kennst du unser wunderbares WIKI schon? http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php

Da steht auch was zum Motoröl drin. In aller Kürze: Als der Motor entwickelt wurde, waren synthetische Öle noch die Ausnahme, daher ist der Motor "optimiert" für ein einfaches Mineralöl. Es sollte für einen Benziner sein, weil da aufgrund der unterschiedlichen Verbrennungsrückstände andere Additive drin sind.

Art_Continues hat geschrieben:Ölzusatz: macht es Sinn eine Tube OLYKON reinzudrücken bevor ich losfahre?
Systemreiniger: macht auch der Sinn vor der ersten "langen" Ausfahrt? Bzw. in Kombination mit dem Bleizusatz problemlos?


Da der Wagen anscheinend gut fährt, würde ich auf solche Zusätze verzichten. Es soll schon vorgekommen sein, dass danach die Kompression schlecht war, weil der Systemreiniger etwas viel gereinigt hatte...

Art_Continues hat geschrieben:Der LT ist generell in einem tollen Zustand, der Motor schnurrt wie ein Kätzchen und 90 km/h sind bergauf/bergab immer drin.
Bin bis jetzt nur die erste Überstellung und einige Kurzstrecken im Stadtgebiet gefahren - läuft soweit gut.


Gewöhne den Motor langsam wieder an Leistung, nicht auf und davon preschen. Lieber die ersten 200...300km noch etwas verhalten fahren, bis sich alles wieder eingespielt hat. Der Wagen hat vermutlich die letzten 10 Jahre nur noch Bewegungsfahrten erlebt.

Art_Continues hat geschrieben:Die Gänge gehen etwas schwer rein (deshalb dachte ich auch ans Olykon)


Das kann an verharzten Fetten am Schaltgestänge liegen oder einer versprödeten Schaltkugel und Schaltbuchse, hierzu siehe auch wieder WIKI.
Es könnte auch das falsche Getriebeöl drin sein. Heute wird wegen der Fronttriebler, die Getriebe und Differenzial in einem Gehäuse haben, meist ein Differenzialöl ins Getriebe gekippt, heutige Getriebe und ihre Synchronringe sind auch darauf abgestimmt. Der LT nicht, daher gehört da ein anderes Öl rein, siehe wieder WIKI.

Art_Continues hat geschrieben:und komischerweise springt er wenn er betriebswarm ist schwerer an?! Dazu hab ich gehört, dass er im warmen Zustand irgendwie zuviel Sprit bekommt?!


Vergasermotoren im LT neigen generell etwas zu Dampfblasen, wenn sie heiß abgestellt werden. Das liegt daran, dass sich unter der Motorhaube nach dem Abstellen ein Hitzestau bildet, genau, wo der Vergaser sitzt. Dort kann das Benzin zu kochen anfangen, dann startet er heiß schlecht bis garnicht.
Generell gilt: Kalter Motor -> Einmal Gaspedal ganz durchtreten aktiviert die Kaltstartvorrichtung, dann ohne Gas starten. - Heißer Motor -> In Vollgasstellung starten, damit werden Gasblasen im Vergaser am schnellsten ausgeschwemmt.
Es ist sehr hilfreich und auch für den restlichen Motor schonend, nicht bis zum letzten Meter Vollgas zu brettern und dann die Maschine abzustellen und in der eigenen Hitze schmoren zu lassen. Lieber die letzten Kilometer sehr gemäßigt fahren. Und wenn das nicht geht, den Motor noch eine Minute im Stand tuckern lassen, dann hat das Kühlsystem die größte Wärme weggeschafft.
Weiterer Tricks sind:
- Die Wartungsklappe an der Motorhaube öffnen, damit heiße Luft (in den Innenraum) abziehen kann.
- Bei Motoren mit elektrischer Benzinpumpe die Zündung vor dem Heißstart etwas laufen lassen, bis frisches, kühles Benzin vorne angekommen ist.
- Hitzeschutzbleche anbringen, damit der heiße Zylinderkopf den Vergaser nicht direkt anstrahlt (im Winter eher kontraproduktiv).
Späte Baujahre des LT hatten eine elektrische Nachlaufpumpe für das Kühlwasser und ein elektrisches Hilfsgebläse, um den Hitzestau zu lindern.

Art_Continues hat geschrieben:Auf jeden Fall soll er in den nächsten 1-2 Monaten mal in die Werkstatt, ich dachte an einen Check inkl. Flüssigkeitsservice, damit ich weiß, dass alles frisch ist.


Lass dich dabei nicht zu modernen (teuren, daher wird das so gerne gemacht) Hochleistungsstoffen beschwatzen, die sind beim LT die Perlen vor die Sau geworfen. Im Gegenteil, mit so Kram funktioniert der LT oft garnicht so gut...
Das gilt für alle Betriebsflüssigkeiten, also Bremsflüssigkeit, Differenzialöl, Getriebeöl, Motoröl, Lenkgetriebeöl, Servoöl (bei dir vermutlich nicht) und Kühlmittel.
Zu allen diesen Themen steht im WIKI schon was.

Und noch was: Bis jetzt stand dein Auto vermutlich immer in einer kuscheligen Halle, damit ist jetzt vermutlich Schluss. Damit beginnt auch die Korrosion und da solltest du vorbeugend tätig werden. Die Jahreszeit ist gerade ideal, Hohlräume mit dauerflüssigen Fetten zu konservieren und die Schlösser alle mal durch zu ölen.

Viel Spaß mit deinem neuen Gefährt(en)!
Tiemo
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon Art_Continues » Montag 22. Juli 2013, 13:20

Hey Tiemo,

danke für deine ausführliche Antwort & den Link zum WIKI - ist bereits als Lesezeichen gespeichert ;-) !

Ich werde natürlich auch versuchen, der Korrosion weitestgehend vorzubeugen. Er kommt direkt aus dem Rüsthaus, war bis Mai 2013 sogar noch im Einsatz.
Ich bin auch schon auf der Suche nach einem Garagenplatz, im Winter soll er sowieso nie betrieben werden.

Ich denke ich werd mich dann mal ins WIKI einlesen, und von den Zusätzen erstmal absehen.

Danke nochmal & beste grüße,
Andreas
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon erazer13 » Montag 22. Juli 2013, 13:55

OLYKON schütte ich seit Jahren in Motoren und Getriebe.
Das Zeug ist einfach SPITZE !!! :FREU:
Laufgeräusche verringern sich auch wenn das Öl dann durch Neues ohne Zusatz gewechselt wird. ;-) :roll:
Es wird zwar immer davon abgeraten Zusätze zu verwenden...aber ich habe damit nur Positive erfahrungen gemacht.
Mit Liqui Moly zusätzen kann ich das nicht behaupten...eher verkleben da sogar die Ventile mit der Zeit.
Von Liqui Moly verwende ich vor dem Ölwechsel nur immer das "Entschlackubgszeug" und das löst einiges an Ablagerungen vom Motor.

mfg - Martin
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon Art_Continues » Dienstag 23. Juli 2013, 10:05

erazer13 hat geschrieben:OLYKON schütte ich seit Jahren in Motoren und Getriebe.
Das Zeug ist einfach SPITZE !!! :FREU:
Laufgeräusche verringern sich auch wenn das Öl dann durch Neues ohne Zusatz gewechselt wird. ;-) :roll:
Es wird zwar immer davon abgeraten Zusätze zu verwenden...aber ich habe damit nur Positive erfahrungen gemacht.
Mit Liqui Moly zusätzen kann ich das nicht behaupten...eher verkleben da sogar die Ventile mit der Zeit.
Von Liqui Moly verwende ich vor dem Ölwechsel nur immer das "Entschlackubgszeug" und das löst einiges an Ablagerungen vom Motor.

mfg - Martin


Hi Martin,

danke auch für dein Input - mit welcher Regelmäßigkeit verwendest du das Olykon?
Für einen Diesel oder einen Benziner?!

Beste Grüße,
Andreas
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon erazer13 » Dienstag 23. Juli 2013, 12:35


Hi Martin,

danke auch für dein Input - mit welcher Regelmäßigkeit verwendest du das Olykon?
Für einen Diesel oder einen Benziner?!

Beste Grüße,
Andreas


Ich schütte ein Tube ins Getriebe, Diff, und Motor beim Ölwechsel.
Egal ob bei einem Benziner oder Diesel, VW, BMW oder Japaner ...
LT ist meins ein Diesel und läuft oft stundenlang unter Volllast. ;-)
Mache alle 12.000km einen Ölwechsel mit Filter und wiie gesagt das Moly Entschlackungszeug (reinschütten und 15 min. im Standgas laufen lassen) ! (kein Vollsynthetik !!!) ... Schönes altes Mineralöl vom Landmaschinen-Betrieb frisch aus dem Faß gezapft. :grin:
Schütte auch kein Olykon mehr nach da ich auf die 12.000km höchstens 2 Liter öl nachkippen muß und das auch nur wenn ich ihn quäle.
Würde beim 4 Liter Öl nachfüllen eine Tube Olykon reindrücken.
Beim Getriebe merkst es extrem wie leichtgängig es nach kurzer Zeit wird.
Olykon ist ja das Zaubermittel in der Oldtimer-Szene und es gibt das schon seit zig Jahren.

Mischverhältnis:
300 ml OLYKON auf 3 bis 5 Liter Motorenöl.
für Getriebe und Differential: 10 bis 15% OLYKON


Olykon Öl- Additiv

ist ein öllösliches Additiv mit viskositätserhöhenden Eigenschaften.

Verringert Reibung und Verschleiss, senkt übermässigen Ölverbrauch,
Optimiert den Öldruck und erhöt die Kompression,
Reduziert auspuffqualm und Motorengeräusch,
Ist verträglich mit allen handelsüblichen mineralischen und synthetischen Einbereichs und Mehrbereichsölen.
Empfohlen für alle Benzin- und Dieselmotoren- mit oder ohne Katalysator oder Turbolader- sowie für Getriebe und Oldtimer.


Anwendung:

Empfohlen für alle Benzin-
und Dieselmotoren -
mit oder ohne Katalysator oder Turbolader -
sowie für Getriebe und Oldtimer.
Inhalt der Tube (300ml) dem betriebswarmen Motoröl beimengen.



PS: Wegen den Gängen: Schau dir mal dein Schaltgestänge von unten an. Da sammelt sich gerne Rost am unteren Hebel und die Führungen sind dann fest. Die oft zitierte Schaltkugel welche mit der Zeit eckig wird kann es auch sein. Aber die richtige Schwergängigkeit kommt meist von dem angesammelten Dreck in der Führung.


mfg - Martin
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Re: Starten, Öl, Olykon, Sys-Reiniger

Beitragvon Art_Continues » Mittwoch 24. Juli 2013, 10:03

Danke für das tolle Input!

Ich mach mich heut auf den Weg in die neue Heimat meines LT's - werde ihn nicht überfordern & dann mal eure Ratschläge beherzigen!

So long...
...gute Fahrt & beste Grüße,
Andreas
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