von tiemo » Mittwoch 26. Juni 2013, 20:40
Hallo Karl!
Beide Motoren sind weitgehend baugleich, der entscheidende Unterschied liegt im Ladeluftkühler des ACL. Der beschert ihm eine "große Lunge". Die übrigen Komponenten sind lediglich anders abgestimmt, namentlich die Einspritzpumpe, der Turbolader, die Einspritzdüsen, die Achsübersetzung.
Die Einspritzpumpe ist so abgestimmt, dass sie relativ früh aufmachen kann, aber relativ früh auch wieder abregelt. So kann der Motor sein Maximalmoment früh entfalten, wenn ihn der Turbolader dabei unterstützt. Dieser ist relativ klein gewählt, spricht daher bei wenig Durchsatz schon an und sorgt für frühzeitige Aufladung, ist bei großen Durchsätzen, also hoher Drehzahl in Verbindung mit hohem Drehmoment dann aber früh auch am Ende. Daher hat der ACL ein höheres Drehmoment und dennoch geringere Nennleistung als andere Turbos der Serie. Die Einspritzdüsen haben eine besonders geformte Düsenöffnung und erzeugen damit einen sogenannten Vorstrahl. Mit diesem zündet der Motor schon, bevor die Hauptmenge an Kraftstoff eingespritzt ist, das sorgt für ein weiches Motorgeräusch. Die lange Hinterachsübersetzung ist darauf ausgelegt, das schon bei geringeren Drehzahlen höhere Drehmoment des Motors in Geschwindigkeit umzusetzen. Dadurch hat ein LT mit ACL üblicherweise bei gleicher Geschwindigkeit eine geringere Motordrehzahl und damit geringeren Verbrauch, geringere Lärmentwicklung und geringeren Verschleiß.
Wenn ich die Auswahl hätte, würde ich bei vergleichbarem Aufbau auf jeden Fall den ACL nehmen.
Aufgrund der weitgehenden Baugleichheit unterscheidet sich der ACL in Sachen Wartung, PÖL, Zahnriemenzuverlässigkeit etc. nicht von den übrigen 6-Zylinder-Motoren.
Gruß,
Tiemo