Elektrikprobleme nach Restauration

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Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 11:50

Hallo liebe Leute!

Ich bin noch recht frisch dabei hier im Forum und habe leider direkt schon ein Problem. Nach 14 Monaten Restauration und aktuell ganz frisch vom Lackierer bin ich gerade dabei, das Fahrerhaus wieder zusammenzubauen. Das klingt alles schön und gut, hat auch soweit alles geklappt. Denkste. Die Stecker, die man ins den Tacho von hinten rein steckt passen nur in eine dazugehörigen Buchse und dort auch nur in einer bestimmten Richtung. Insofern sollte das Zusammensetzen kein großes Problem darstellen. Das sieht auch alles bei mir gut aus nur jetzt kommt's:

Ich habe mir bessere H4 Glühlampen gegönnt, diese verbaut und die Kabel genau so zusammengesteckt, wie es vor der Restauration im original auch war (habe den Kabelbaum und die ZE drin gelassen). Als ich nun den Lichttest machen wollte kam die böse Überraschung: meine Heckleuchten funktionieren einwandfrei, alles tadellos. Mein Abblendlicht dagegen funktioniert gar nicht, stattdessen brennt nur das Standlicht. Lichthupe und Warnblinker etc. funktionieren. Dann kam ich auf die Idee, einfach mal den Schlüssel zu stecken und ihn auf die "Vorglühposition" zu drehen. Mir ist klar, dass das Licht beim LT unabhängig vom Schlüssel funktioniert (ausprobieren wollte ich es dennoch :lol: ). Und jetzt kommt der riesen Schreck: Anstatt wie gewohnt brav vorzuglühen, rast der Anlasser sofort los! ...Und das nur in der "Vorglühposition" des Zündschlosses! Ich habe den Schlüssel nicht durchgedreht bis zur "Anlasserposition"! Habe meine Verkabelung nochmals geprüft und kam zu dem Schluss, dass EIGENTLICH alles richtig angeschlossen sein SOLLTE.

Nun meine verzweifelte Frage an euch. Woran könnte mein Lichtproblem und das mit dem übereifrigen Anlasser liegen? Hätte jemand eine Idee?

PS: Ich habe die Suchfunktion bereits genutzt. Mein Lichtschalter ist ein komplett neuer. Außerdem ist mir aufgefallen, dass an dem Lenkstockschalter für den Blinker (links) an einem Stecker zwar ein Massepin vorhanden ist, jedoch kein Kabel oder ähnliches, was daraufgesteckt werden kann. Muss das so? Vorher hat es auch geklappt (die wenigen 1000km, die ich gefahren bin vor der Restauration).

Ich bin super dankbar für jeglichen Rat!

Viele Grüße, Daniel
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon masmat21 » Sonntag 6. Mai 2018, 12:05

Da fehlt schlicht weg nur die Masse.. Für die H4 Birnen hatte ich auch das Problem und bin durch Zufall drauf gestoßen das ein Masse kabel noch nicht angeschlossen war unten am Masse Punkt neben de ZE ..
Messe mal den 3 pin Stecker an der Birne durch ... Wenn Zündung an.. Halte Masse mal an die Karosserie..
Zuletzt geändert von masmat21 am Sonntag 6. Mai 2018, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 12:07

Das schaue ich mir jetzt sofort nochmal an, das kann natürlich sein! Allerdings traue ich mich nicht, die Zündung anzumachen, weil mein Dieseltank noch ausgebaut ist und der Anlasser sofort anrattert :-(

Diese Masse hat aber nichts mit dem Anlasserproblem zu tun oder?
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon masmat21 » Sonntag 6. Mai 2018, 13:10

Ne scheint das Kabel vom Anlasser gleich Saft zu bekommen... Das ist auf jedenfall noch ein Fehler drin
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 13:12

Das war es wohl leider auch nicht. Ich habe es gerade nochmal mit einem Voltmeter getestet. Masse liegt definitiv an, der Schalter ist auch i.O. .
Ganz blöde Frage aber wo verläuft das Kabel vom Anlasser?
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 13:17

Habe gerade alle Stecker aus der ZE rausgezogen und neu rein gesteckt. Batterie natürlich währenddessen abgeklemmt und danach wieder angeklemmt. Jetzt ist das Anlasserproblem auf einmal weg, das Lichtproblem noch da und ich verstehe gar nichts mehr... :cry:
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon tiemo » Sonntag 6. Mai 2018, 13:39

Hallo Daniel!

Diesen Effekt habe ich schon mindestens hundert Mal hier beschrieben. Es funktioniert so: Eine Steckverbindung, die jahrzehntelang gesteckt war, ist fast überall oxidiert / korrodiert. Das kommt, weil sie aus Kostengründen meist aus Kupfer besteht, das eben im Lauf der Zeit ganz langsam korrodiert, und weil sie ab Werk auch immer trocken montiert wurden, sodass Luftsauerstoff und Feuchtigkeit an die Oberflächen der Materialien gelangen können. Die Korrosionsprodukte sind Nichtleiter
Wieso nur "fast" überall, und wieso funktioniert die Elektrik meistens, bis die erste Reparatur daran vorgenommen wird? Am eigentlichen Kontaktpunkt, wo die beiden Kontaktpartner aufeinander gepresst werden, kommt keine Luft dazwischen, daher bleibt die elektrische Leitfähigkeit der Oberflächen an dieser Stelle bestehen und der Kontakt leitet. Wenn jetzt einer hingeht und den Stecker abzieht und wieder draufsteckt, dann treffen sich die beiden blanken Fleckchen meist nicht mehr, weil der Stecker in einer geringfügig anderen Position sitzt. Somit liegt das blanke Fleckchen auf der oxidierten Oberfläche der Gegenseite und der Kontakt ist unterbrochen.

Und nun? Tja, wieder abstecken und flächig blank machen... Am besten mechanisch, mit kleinen Drahtbürsten und -Pinseln an den Außenflächen und an den Innenflächen muss man sich echt was überlegen, ein dünner Nagel, Draht etc.
Es gibt auch Kontaktsprays, aber mit denen bin ich eigentlich noch nie richtig glücklich geworden, es geht nichts über die mechanische Reinigung. Manchmal hilft auch wiederholtes Stecken der Verbindung, dabei kratzen die Kontaktflächen aufeinander und reinigen sich gegenseitig.
Und wie verhindert man, dass man bei der nächsten Gelegenheit wieder das gleiche Problem bekommt? Mit einem Hauch Polfett oder Vaseline (derselbe Stoff, nur nicht bunt gefärbt und wesentlich preisgünstiger), den man an die Kontaktstelle gibt.
Nicht zu viel, denn das Zeugs bindet natürlich Staubteilchen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 14:13

Hi Tiemo,

Wow, das war mal ausführlich! Dankeschön! Dann muss ich das in der Suchfunktlion echt überlesen haben, entschuldige bitte.
Jetzt gilt es dann wohl den Bösewicht zu finden. Das kann spaßig werden.
Nachdem ich eben die Batterie abgeklemmt habe, war das Problem kurz weg, nach ein paar Minuten jedoch wieder da. Das ist echt frustrierend. Hast du eine Idee, an welcher Stelle das Problem mit dem Anlasser ungefähr liegen könnte, da ich mich noch nicht gut mit der ZE bzw. der ganzen Elektrik auskenne?

Mein Problem mit den Lampen habe ich übrigens auf die gleiche Weise gelöst. Drahtbürste drüber, fertig und läuft!
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon tiemo » Sonntag 6. Mai 2018, 21:01

Hallo Daniel!

danielh hat geschrieben:Nachdem ich eben die Batterie abgeklemmt habe, war das Problem kurz weg, nach ein paar Minuten jedoch wieder da.


Schildere bitte nochmal, welches Problem genau - du hattest geschrieben, dass in der Position "Zündung" der Anlasser losgegangen sei?
Der Anlasser ist weitgehend unabhängig von der ZE verschaltet, er hängt direkt am ZAS (Zündanlassschalter). Klemme 50 (Anlassen) ist noch mit dem Vorglührelais verbunden, dort heißt der Kontakt ebenfalls "50". Eins von beiden könnte falsch verkabelt oder defekt sein. Vermutlich eher der ZAS. Das Vorglührelais kann man leicht ausschließen, indem man es einfach abzieht und noch mal probiert.
Ich hab mal den Stromlaufplan um den Anlasser aufgezeichnet:
Bild
Zum Ausdrucken ist er nochmal als PDF zu finden unter http://dev-0.dyndns.org/Material/Auto/Anlasser-Stromkreis.pdf

Diese Sachen sind auch alle in unserem WIKI hinterlegt, zB. was ist wo an der ZE:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:wichtige_daten:relais_zentralelektrik
ZAS:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:schliesszylinder_lenkung_ausbauen#zuendanlassschalter_wichtige_informationen
und viele weitere...

Gruß,
Tiemo
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Sonntag 6. Mai 2018, 23:20

Super, vielen Dank Tiemo!

Genau. Mein Problem ist, dass ich den Schlüssel auf Vorglühen drehe und der Anlasser sofort anspringt. Als ich die Batterie einmal getrennt habe, hat es im Zeitraum von ugf. 5 Minuten dann funktioniert und danach wieder das selbe Problem. Anlasser dreht auf der Vorglühstellung.

Das Vorglührelais habe ich bereits abgezogen und trotzdem bleibt das Problem vorhanden. Ich vermute, dass dann wohl der ZAS seine Zeit hinter sich hat. Ich werde es mir morgen auf jeden Fall mit deinem Plan nochmal ansehen und berichten!

Vielen lieben Dank für deine Mühe!
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Montag 7. Mai 2018, 12:50

So jetzt kam ein Kumpel vorbei und zusammen haben wir dann festgestellt, dass der ZAS einen Wackelkontakt hat. So viel Aufregung um ein Teil, was um die 3€ kostet! Wenn ich jedoch gerade dabei bin, neues Zeugs zu bestellen, dann bestelle ich gleich nochmal alle Relais aus der ZE mit. Die sind zwar alle noch vollkommen i.O. aber wenn man dann mal verreist ist, dann muss man wegen sowas ja nicht den Kopf verlieren und ist gut beraten, wenn man so einen Kleinkram dabei hat.

Da ich die Relais gerade in der Hand habe, hier nochmal die OEM-Nummern für alle, die sie suchen oder gebrauchen können:
431 953 231 - Blinkgeber
191 919 376 A - Steuergerät Kühlmittelmangelanzeige
171 937 503 - Relais Kühlerlüfternachlauf
321 955 531 A - Relais Wisch-Wasch-Intervall
171 911 261 E - Steuergerät Glühzeit

Vielen Dank nochmal euch beiden für eure sehr gute Hilfe! Ich hoffe, dass alles wieder funktioniert wenn die Teile geliefert und eingbaut sind!

Liebe Grüße, Daniel :FREU:
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Mittwoch 9. Mai 2018, 20:00

Hallo nochmal!

Ich muss mich leider wieder mit der nächsten Frage an euch wenden. Und zwar habe ich mittlerweile den neuen ZAS eingebaut und tatsächlich sind meine Anlasserprobleme weg! Wie gesagt habe ich auch alle anderen Relais in der ZE gewechselt.

Zum Test habe ich die Zündung angemacht, alles durchprobiert und dann gab es ein leises Pfeifgeräusch und meine Blinker auf der rechten Seite gingen nicht mehr. Als ich dann festgestellt habe, dass die Hupe nur noch kläglich daherhüstelt kam ich darauf, die Batterie an einem Ladegerät zu laden (kann ja wegen ausgebautem Tank den Motor nicht starten). Gesagt getan! Als ich die Batterie eben dann wieder anschloss, gingen nach wie vor auf der rechten Seite beide Blinker nicht und auch hat die Kontrollleuchte weder gebrannt noch geflimmert. Links ging alles gut.


Also dachte ich mir; dass es vielleicht am Lenkstockhebel liegt, da ich den ausgebauten neuen Blinkgeber auf seine Funktion geprüft habe. So habe ich den Stecker vom linken Lenkstockhebel angezogen und die drei Schrauben gelöst. Nur um sicher zu gehen, dass ich nicht an falscher Stelle suche, habe ich nochmal den Stecker drauf gesetzt und bei eingeschalteter Zündung erneut den Blinker probiert.
Jetzt ging gar nichts mehr! Nur noch der Warnblinker funktioniert. Und das nur auf der linken Seite.

Hat jemand eine Idee, woran das wieder liegen könnte? Ich bin total verzweifelt... :cry:
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon masmat21 » Mittwoch 9. Mai 2018, 21:27

Hast du dir mal den Massepunkt auf der Beifahrer Seite angeschaut? Der ist oft total Oxidiert
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon masmat21 » Mittwoch 9. Mai 2018, 21:31

Die Birnen Fassungen sehen oft auch übel aus! Alles mal gereinigt?
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon danielh » Mittwoch 9. Mai 2018, 22:04

Den Massepunkt habe ich abgeschliffen und meine Lampen sind allesamt neu. Vorher sah das alles aber genau wie du es beschrieben hast aus!

Es ist mir wirklich fast schon peinlich. Als ich das Wisch-Wasch-Relais wieder zurück auf original getauscht habe, hat alles wieder wunderbar funktioniert! Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, inwiefern die Scheibenwaschanlage etwas mit den Blinkern zu tun hat aber offensichtlich ist das der Fall. Dabei habe ich nach den OEM Nummern die neuen Relais bestellt und nochmal geprüft, ob die Daten alle stimmen. :-o

Jetzt funktioniert meine Elektrik wie am ersten Tag. Hoffen wir mal, dass das so bleibt! Ich glaube, ich lasse ab jetzt einfach die Finger davon, getreu dem Motto "never change a running system".

In dem Sinne einen schönen Abend und viele Grüße, Daniel :grin:
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Re: Elektrikprobleme nach Restauration

Beitragvon GAZ66-Fahrer » Freitag 11. Mai 2018, 19:11

Hallo,

das klingt so, als wäre da irgendwo in oder um die Zentralelektrik ein Kontaktproblem. Der Druck und der Zug, die beim Ziehen und Stecken des Relais auf den Sockel und die mechanisch damit verbundenen Komponenten wirken, kann reichen, um an einer Stelle mit Korrosion vorübergehend wieder für Kontakt zu sorgen. Kein Grund, das peinlich zu sehen, das sind die Stellen, an denen man lange suchen kann. Stelle merken und beim nächsten vergleichbaren Problem wieder dort wackeln.

Grüße
Marcus
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