"Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

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"Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon Carola » Samstag 27. November 2021, 19:23

Hallo zusammen,
ich brauche Hilfe wegen des Boilers (Baureihe 2) in meinem LT 28 – Florida-Ausbau von 1993.
Bisher war immer alles ok. Jetzt ist er vor einer Woche am Abend 2x auf „Fehler“ gegangen. Ich hatte den zu starken Wind vermutet und den Boiler ausgeschaltet. Da er am nächsten Morgen korrekt gestartet ist, habe ich mir keine Gedanken gemacht. Nach ca. 15min war dann „von jetzt auf gleich“ alles tot: Keine LEDs (weder „normale Funktion“ noch rote „Fehler-LED“), kein Klacken, kein Starten. :shock: Gas ist genug vorhanden; Batteriespannung lag bei 13,6V.
Lt. Wiki ist die Thermosicherung im Temperaturfühler sehr oft die Ursache bei diesem Fehlerbild. Den habe ich ausgebaut und bei „trumareparatur.de“ machen lassen. Nach Reparatur habe ich die Kabelenden per Aderendhülse und Lüsterklemme miteinander verbunden (Lt. Hr. Herrmann von Trumareparatur war das auch das Vorgehen, als es die Fühler noch als Ersatzteil gab.). Leider hat alles nichts geholfen: Keine LEDs, kein Klacken, kein Zünden. Wenn ich keinen Fehler gemacht habe, kommt am Schalter (Bedienteil über der Hecktür) keine Spannung an. Die Glassicherung auf der Platine ist übrigens ok.
Was mir aufgefallen ist: zwar gehen von der (Teil)-Platine Kabel ab (in Farben, die auch an der Platine direkt am Boiler ankommen: blau/grau, rot/grün, lila, gelb, rot), aber ich kann nicht erkennen, wie der An-/Ausschalter und das Poti zur Temperaturregelung mit Strom versorgt werden. Hat einer von Euch eine Ahnung, wie der Stromfluß ist und wie Boiler, Schalter und Poti mit Batteriestrom versorgt werden?
Wo könnte -abgesehen vom Temperaturfühler- noch eine Fehlerquelle sein? Wo/wie kann ich prüfen, ob der Temperaturfühler wirklich ok ist und nicht (trotz Reparatur) Probleme macht?
Hab’s leider nicht so mit Strom verstehen und messen – von daher würde ich mich über eine detaillierte Erklärung (sozusagen „Fehlersuche für Dummies“ :oops: ) freuen bzw. über eine Adresse von Jemanden, der mir helfen kann.

Grüße und Danke im Voraus,
Carola
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon diesel3 » Sonntag 28. November 2021, 23:59

Liebe Carola,

ich würde als erste prüfen, ob am Stromanschluß des Boilers die Bordspannung ankommt und ob diese beim Einschalten (auch wenn scheinbar nichts passiert) weiterhin messbar ist.

Dann bist du erstmal sicher, dass du überhaupt etwas am Boiler selbst suchen musst. Wenn die nämlich nicht da ist, ist irgendwo vorher eine Unterbrechung, z.B. eine defekte oder ausgelöste Sicherung...

Viele Grüße

Hendrik
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon Carola » Montag 29. November 2021, 10:04

Moin Hendrik,
Danke für den Tip - da ist aber genau mein Problem... sowohl an der Platine des Schalters (Bedienpanel-Hecktür) als auch am Boiler gibt es Stecker mit etlichen Kabeln, aber ich habe keine Ahnung, wie der Schalter mit Batteriestrom versorgt wird und an welchem dieser Kabel ich messen muß. Sorry - ich weiß, daß sich das blöd anhört, aber von Strom habe ich leider keine Ahnung. Da brauche ich eine "detailliertere Anleitung" :oops: ICh werde mal Fotos machen - vielleicht kann mir dann jemand helfen. Außerdem habe ich die Glassicherung auf der Boiler-Platine nur "auf Sicht" gerpüft, habe aber jetzt schon gehört, daß das u.U. nicht reicht. Ich werde sie mal austauschen, um sicherzugehen.
Grüße. Carola
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon tiemo » Dienstag 30. November 2021, 10:17

Hallo Carola,

leider kenne ich mich speziell mit dem Boiler nicht aus. Aber eine Sicherung soll im Fehlerfall die Stromversorgung unterbrechen, dazu ist eine Sicherung fast immer in die positive Hauptstromversorgung eines Gerätes geschaltet. Das bedeutet, spätestens, wenn das Gerät eingeschaltet ist, sollte an beiden Polen der Sicherung die positive Betriebsspannung liegen. Das kann man mit dem Multimeter im Voltbereich gefahrlos nachprüfen, indem man an der Sicherung nacheinander die beiden Anschlüsse gegen Masse (Karosserie) misst.

Liegt an keinem eine Spannung, ist der Fehler vermutlich in der übergeordneten Versorgung zu suchen, wo es vielleicht eine weitere Sicherung gibt, etwa in der Sitzbank.

Liegt nur an einem die Spannung, ist die Sicherung "durch".

Liegt an beidem Spannung an, aber das Gerät macht dennoch keinen Mucks, ist vielleicht die Versorgung auf der Masseseite unterbrochen, in dem Fall liegt die positive Spannung dann auch am Masse- bzw. Minuspol des Gerätes an.

Was bei Auslösen der Übertemperatursicherung passiert, weiß ich nicht. Es könnte sein, dass das Gerät dann eine Fehlermeldung macht oder garnichts mehr (was das WIKI nahelegt).

Also wäre auch die Temperatursicherung nochmals, bei abgeschlossenem Gerät (!) auf Durchgang zu prüfen. Das heißt, im Ohmbereich oder Diodentestbereich mit den Messpitzen die beiden Pole der Sicherung antasten und prüfen, ob das Messgerät einen Durchgang erkennt (Anzeige eines Ohmwertes nahe Null / Piepsen). Das Problem bei den Temperatursicherungen ist manchmal, dass sie bereits beim Einlöten ausgelöst werden, weil nicht korrekt mit einer Spitzzange am Draht die Wärme des Lötens vom Bauteil abgeleitet wurde. Sollte Profis nicht passieren, aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen...

Dass der Boiler vor dem ersten Betrieb entlüftet werden muss, weil er sonst sehr schnell überhitzt, ist glaube ich klar.

Gruß,
Tiemo
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon Carola » Dienstag 30. November 2021, 12:13

Hallo Tiemo,
Danke für Deine Erklärung. Ich werde mich nochmal auf Fehlersuche begeben. Wird wegen Krankheitsfall in der Familie etwas dauern. Außerdem habe ich in Mönchengladbach einen Camping-Service ausgemacht, der noch Ersatzteile für diesen Boiler hat und wo ich ggf. einen Werkstatt-Termin bekomme.

Grüße,
Carola
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon Carola » Mittwoch 8. Dezember 2021, 13:46

Moin,
kurzer Status: Der Boiler ist wieder ok. Obwohl die Feinsicherung völlig ok aussah, war sie durch. Also hat "irgendwas" beide Sicherungen zerschossen - die Thermosicherung und die Feinsicherung. Vermutlich zunächst die Thermosicherung. Aber nach 28 Jahren darf das vermutlich mal passieren. Ich werde das Ganze im Auge behalten.
Noch eine Frage an die Experten: Die Feinsicherung ist eine "träge" Sicherung. Macht es Sinn, die gegen eine "flinke" auszutauschen, damit im Fall der Fälle zuerst die Feinsicherung kaputt geht? Die ist immerhin leichter zu ersetzen, als die Thermosicherung. Oder ist das eine Wunschvorstellung?
Danke vorab und Grüße,
Carola
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Re: "Alles tot" bei Truma-Boiler - Baureihe 2

Beitragvon tiemo » Donnerstag 9. Dezember 2021, 02:38

Hallo Carola,

normalerweise hat es einen Grund, dass träge Sicherungen verwendet werden, etwa hohe Anlaufströme bei Lüftermotoren, Glühkerzen etc.
Du kannst es aber probieren. Im schlimmsten Fall geht die Sicherung dann halt sofort wieder durch, aber ist ja ein Cent-Artikel. Was das dann für "Symptome" macht, weißt du jetzt ja, und wirst es schnell erkennen...

Gruß,
Tiemo
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