LT-FREUNDE IG.

Nachdem ich nun über den Winter den LT komplett geschweisst und Lackiert hatte, neuen Motor (Volvo TIC) mit LLK und Luftölkühler eingebaut habe stand nun der TÜV Termin an . Also rote Nummern dran und zum TÜV. Alles Schick bis auf die Bremsen an der HA. Vorher noch vollmundig erklärt: Der blockiert hinten sogar wenn man voll drauftritt.
Ergebnis: Vorderachse TOP, Handbremse mau (11%), auf der Bremse so gut wie keine Wirkung und das Bremspedal fällt bis auf auf den Fussboden durch.
Ha, Kann ja nur der HBZ sein dachte ich und der TÜV Prüfer gab mir recht.
Schnell telefoniert und gleich einen bestellt.
Auf der Fahrt in unsere Werkstatt bremste der LT dann wieder ganz normal, also das Pedal konnte man nicht mehr durchdrücken.
Doch nicht der HBZ ?
OK, dachte ich mir, checken wir also nochmal die Bremsanlage. Handbremse nachgestellt, ist nun OK.
Nun meine Frage: Kann das beschriebene Verhalten durch den BKR für die Hinterachse kommen? Der soll ja das blockieren der Bremse verhindern.
Wenn das so ist, wie um alles in der Welt, kann man dann auf dem Bremsenprüfstand vernünftige Ergebnisse erzielen ? Oder lag es an der zu lasch eingestellten Handbremse ?
Bin etwas ratlos, möchte den HBZ nun nicht unbedingt sinnloserweise wechseln.
Wer hat damit Erfahrungen ?
Grüsse aus Berlin

Also:
Du hast ja einen Tandem-Zylinder mit zwei Zwei Kammern.
Da sind zwei Manschetten/Dichtringe drinnen, die vor den den Zylindern sitzen.
Wenn diese alt sind kann es sein, dass sie sich beim sanften treten und somit langsamen Druckaufbau nicht richtig an die Zylinderwand anlegen und somit nicht richtig abdichten und das Pedal geht durch.
Trittst Du hart und schnell auf die Bremse, so wird die Dichtlippe durch den schnellen Druckaufbau und den damit nicht vorhandenen Spülverlusten richtig gegen die Wand und dichten auch ab.
So habe ich es auf jeden Fall in der Berufsschule gelernt und bei meinem habe ich es auch. Also bei mir steht auch noch die Überholung des Hbz an.

Hallo!

Das klingt alles merkwürdig. Vielleicht war es so, dass der HBZ beim TÜV durchgelassen hat. Oder erst durch das Pumpen hat sich Druck aufgebaut, weil Luft im Spiel ist. Evt. war das ein Standschaden, weil dein LT aufgrund der Sanierung lange nicht bewegt wurde und es hat sich wieder eingespielt. Blöd ist es, weil du nicht weißt, ob das Gleiche, womöglich in einer brenzligen Verkehrssituation, wieder auftreten kann.

Allgemein ist es jedoch so: Wenn nach Einstellen der Handbremse auf einmal alles besser funktioniert, stimmt vermutlich die Grundeinstellung an den Trommelbremsen nicht, die man mit den verstellbaren Druckstangen vornimmt. Dann müssen die Beläge hinten einen zu großen Weg machen und schlucken dabei ein großes Volumen der verfügbaren Förderung des HBZ, man hat das Gefühl, das Pedal fällt durch. Stellt man dann die Handbremse so, dass sie knapp vor Wirkung ist, dann ist der Zustand bereinigt und die Fußbremse verhält sich wieder normal. ABER VORSICHT: Durch die gespannten Bremsseile der Handbremse sind dann die Druckstangen in den Trommeln entspannt und KÖNNEN IM EXTREMFALL AUS DEN AUSSPARUNGEN FALLEN. Dann werden sie von der Trommel mitgenommen und zerstören die Innereien der Trommelbremse.
Siehe dazu auch Wiki http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:trommelbremse#druckstange

Durch den BKR an der Hinterachse haben Leute eigentlich nur Ärger, wenn sie ihren LT-Kasten zur TÜV-Vorführung leer räumen und der LT dann an der Hinterachse so gut wie ohne Bremswirkung ist. Das ist zwar korrekt so, aber für viele Prüfer nicht unmittelbar einsichtig. Daher lieber etwas "Ballast" mitführen, das gibt "plausiblere" Messwerte. Die Handbremse hat aber immer normale Wirkung, weil sie nicht mit abgeregelt wird.

Gruß,
Tiemo

Wie der HBZ funktioniert ist klar, ich bin nur nicht sicher ob der hin ist, ich vermute eher das es an der Einstellung der Handbremse in Kombination mit dem BKR liegt.

Kleines Update, habe die Bremsanlage komplett gecheckt, die Handbremse eingestellt und bin wieder zum TÜV. Allerdings habe ich 1 Tonne Steine vorher eingeladen. Ergebnis: zuerst haben die den LT auf dem Prüfstand für PKW gebremst und fast den Prüfstand gesprengt, lol... danach auf dem Prüfstand für LKW, die Bremskraft auf der Hinterachse hat sich fast um den Faktor 35 vervielfacht, heisst vorher hatte ich ein Ergebnis von 20 pro Rad, danach 700 pro Rad. Handbremse hat blockiert. Hmmmmm, hätte ich da mal vorher dran gedacht. Alles schick jetzt und ein Jahr TÜV ohne Mängel.

Hi!

catweasle64 hat geschrieben:Kleines Update, habe die Bremsanlage komplett gecheckt, die Handbremse eingestellt und bin wieder zum TÜV. Allerdings habe ich 1 Tonne Steine vorher eingeladen.

Dass die Leute aber auch immer gleich übertreiben müssen, tstsss...

Ich hoffe, du hast nicht einfach das Spiel an der Trommelbremse durch Verstellen an der Zugstange der Handbremse weggestellt, sondern vorher, bei entlasteter Handbremse, die sogenannte "Grundeinstellung" an jeder Bremstrommel mit den verstellbaren Druckstangen im Innern vorgenommen. Wie gesagt, sonst könnten diese, weil sie wegen der Handbremse nur noch lose drin liegen, aus ihren Aussparungen rutschen und das komplette Innenleben der Trommelbremsen zerstören.

Gruß,
Tiemo

nenene, schön an den Einstellrädchen (an die man so Klasse rankommt) an den hinteren Bremsen eingestellt. Hatte auch die Trommeln runter um die Beläge zu prüfen.