Hallo Hannes!
Man kann alles machen, wenn man will. Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Wenn du an dem Bus dranbleiben willst:
- Der Bauschaum muss komplett raus, in ihm steckt die Feuchtigkeit. Außerdem sollte da kein neuer rein.
- Die Feuchtigkeit ist offensichtlich (schwarze Stellen) am Dach-Schiebefenster eingedrungen, Ursache vermutlich zugesiffte Ablauföffnungen unten im Fensterrahmen, und im Bereich des Kamins, Ursache vermutlich unsachgemäß eingebaut, Dichtungen defekt.
Dann ist das Ganze mal mit Bauschaum ausgefüllt worden, was ziemlich blöd ist, weil das Zeugs klebt wie verrückt und dazu neigt, sich vollzusaugen. Das musst du jetzt "bergmännisch" in deiner "Tropfsteinhöhle" abbauen. Mit hoffentlich wenigen Überraschungen dahinter. Mit einem relativ schmalen Spachtel, an den Ecken etwas gerundet, kann man den Schaum abschälen.
Das GFK-Dach ist normalerweise mit Sikaflex verklebt, es hat meist einen Rand, der in der Regenrinne unter der Schicht Sikaflex liegt, daher wird es nicht verloren gehen, wenn du den Schaum entfernst.
- Die weich gewordenen Teile der Verlattung müssen raus. Schimmliges Holz hat keine Festigkeit mehr und sorgt auch nicht für eine gesunde Urlaubsatmosphäre.
- Dann sind erst mal Blech- und Schweißarbeiten angesagt. Für den LT gibt es meines (unvollständigen) Wissens die Bodenbleche nicht mehr. Aber für populärere Plattformen. Ich hab schon von Leuten gehört, die Bleche für den T1 genommen haben.
Auf den Fotos sieht man viele kleine Löcher, es ist die Frage, wie angegriffen das Blech dazwischen ist. Wenn die Fehlstellen nur punktuell sind und dazwischen noch ausreichend Substanz, könnte es sinnvoll sein, überall selbst angefertigte oder aus einem Schlacht-LT herausgeschnittene Flicken einzusetzen.
Die Löcher längs der Radkästen sind beim LT "normal" und können repariert werden, siehe WIKI unter:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:bodenblech_laengstraeger.Obs das bringt, hängt vor allem vom Zustand der Technik und der Karosserie unter dem Boden ab, also die Längs- und Querträger sollten noch gut sein, auch der Bereich um die Frontscheibe, sonst suchst du dir besser eine andere Karosserie, an der es weniger zu tun gibt. Eine im Neuzustand wirst du bei einem Fahrzeug, das vor 23 Jahren ausgelaufen ist, nicht finden, und falls doch, nicht bezahlen wollen.
Dein Namensvetter hier im Forum macht das alles ganz akkurat und genau, sein Projekt heißt "Mein LT, Projekt 2010" und ist immer noch nicht fertig...
Schau dir den Thread hier mal an (plane einen Abend mit Horrorbildern dafür ein, aber auch mit versöhnenden "Danach"-Bildern), es dauert unter anderem auch deswegen schon so lange, weil der Hannes alles super fotografiert und hier eingestellt hat.
Mein LT war zum Glück nicht so weit "runter" als er mich bekam, aber die Durchrostungen an den Radkästen hatte ich auch, außerdem auch, erst mal lange Zeit unbemerkt, ebenfalls Wassereinbruch an den Dachluken und daher auch hinter den Verkleidungen verschimmeltes Holz. Bei mir war die Ursache, dass der Vorbesitzer die Dachluken mit langen Spaxschrauben von außen nach innen verschraubt hatte. Diese Schrauben waren weggerostet und durch die Bohrlöcher kam das Wasser dann rein. Aber da war auch erst mal gründlich Entkernen angesagt.
Das verwendete Kiefernholz ist zum Glück nicht teuer und leicht zu verarbeiten.
Dafür ist jetzt die ideale Jahreszeit, wenn man keine Halle hat: Es ist warm draußen und lange hell nach Feierabend...
Gruß,
Tiemo