Hallo Speedy!
speedy17 hat geschrieben:Gibt´s Todeskriterien, warum sich diese Idee nicht umsetzten läßt?
Ja, die gibt es: Es ist die Stegbreite zwischen den Zylinderbohrungen. Die ist schon ziemlich auf Minimum. Das ist halt leider beim Reihenmotor meistens so, der 6-Zylinder ist schon "längenoptimiert" gebaut worden, dennoch musste der Motorraum dafür vergrößert werden.
Bild von einem Block:

Die Bohrung beträgt 76.5mm
Der Steg dazwischen ca. 11mm, das sind zweimal die Zylinderwandstärke und noch ein Hohlraum für das Kühlwasser, wie man in folgendem Bild sieht:

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Wenn man sich alles gleichstark denkt, sind das 4mm Wandstärke am Zylinder. Da kann man vielleicht 1mm wegnehmen, würde den Durchmesser der Bohrung um 2mm vergrößern.
Der Hubraum ergibt sich aus Hub mal Bohrungsdurchmesser zum Quadrat mal PI/4, sodass der neue Hubraum dann 2.383l*(1+2/76.5)²=2.509l wäre...
Selbst bei einem massiven Block müsste man 3mm Wand (pro Zylinder) stehenlassen, sodass man max. 2.5mm wegnehmen kann, und käme dann auf
2.383l*(1+5/76.5)²=2.704l.
Für 3l müsste man auf 86mm aufbohren, es verblieben somit 1.5mm Wandstärke. Da dazwischen aber Wasserkanal ist, wäre man damit durch die Wand. Auch mit eingesetzten Laufbüchsen ist da nichts mehr zu reißen, nass laufende haben auch mehr als 0.75mm Wandstärke.
Also, Aufbohren bringt nicht viel. Eine Leistungssteigerung ist mit Hilfe eines Turboladers zu erzielen, wobei einem DW-Motor gewisse Dinge fehlen, damit er gut mit der erhöhten Leistung im Turbobetrieb klarkommt, etwa Ölspritzdüsen zur Kolbenbodenkühlung und widerstandsfähigere Auslassventile. Firmen, die früher eine Turboaufrüstung für die Saugdiesel angeboten haben, installierten daher eine Vorrichtung, die die Abgastemperatur misst und beim Überschreiten eines sicheren Wertes die Leistung des Motors zurücknimmt.
Gruß,
Tiemo