Projekt LT40 4x4 #Restauration#Schlafhochdach#Womoausbau
Verfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 21:44
Hallo LT-Freunde,
da ich mir hier im Forum gerne Bilder ansehe und ich auch sehr an Umbauberichten interessiert bin, dachte ich mir ist es vielleicht doch mal Zeit euch mein Projekt vorzustellen. Eigentlich wollte ich das erst machen, wenn ich komplett fertig bin. Aber da sich das noch einige Wochen/Monate ziehen wird/kann und ich etwas Zeit habe - nachdem ich nun schon mal die Bilder sortiert habe, die sich in den letzten fast 3 Jahren angesammelt haben- hier ein paar Infos dazu.
Der LT40 4x4 Bj. 1993 diente mehrere Jahre bei den Stadtwerken in Hannover. Nach dieser Zeit wurde er vom 2. Besitzer zum Womo umgebaut und von Orange in Sandbeige umlackiert. 1-2 Besitzer später fand er 2010 den Weg zu mir. Zwei schöne Urlaube durch Schweden/Norwegen und Österreich/Tschechien später stand fest: der LT muss etwas Pflege bekommen damit er uns noch weitere Jahre treue Dienste leisten kann.
Angefangen hat es mit Wasser unter der Bodenplatte und der Sanierung der Regenrinne 2012, WoMo-Ausbau raus, Dach runter, festgestellt dass es sich zum Glück mit Rost in Grenzen hält, Karosserieklempnerei an Schweller und Bodenblech, Rostentfernung an Blechsicken, Fahrwerk überarbeitet mit Trailmaster Stoßdämpfer und Blattfedern aufschmieden. Nach langem hin und her überlegen mit Freunden stellte ich fest, dass das Schlafhochdach von Westfalia und der dazugehörige WoMo-Ausbau viel besser wären: endlich nicht mehr hinten quer schlafen, mehr als nur 3 Leute könnten mitfahren und eine Duschkabine, in der die nassen Klamotten ihren Platz finden überwiegten einfach den negativen Effekt, dass der LT um einiges höher wird und ich keine Verwendung für meinen Neugebauten Dachgepäckträger hätte.
Ende 2012 haben wir nach längerer Suche ein Schlachtfahrzeug nahe meiner Heimat Dresden gefunden. Dieser LT Sven Hedin mit Heckunfallschaden bot die entsprechende Basis, da seine Zukunft nur noch der Schrottplatz gewesen wäre. Als erstes habe ich den LT komplett auseinander gebaut, das Dach entfernt und es zum Probeliegen auf den 4x4 gelegt. Nachdem ich mir mit einem Freund über die Durchführung der Dachverlängerung im klaren war, haben wir März 2013 mit dem Laminieren begonnen. Nach dem Trennen des Daches in 2 Teile haben wir über den enstandenen Spalt von rund 40cm eine Art Schalung aus lackiertem Alu-Blech geschraubt. Dieses Blech wurde mit Grundierwachs und Trennmittel behandelt, um nach dem Laminieren die Schalung leicht entfernen zu können. Laminiert wurde von Innen über Kopf mit Epoxydharz und Glasfasermatten. Insgesamt haben wir 8 Lagen mit 20cm Überlappung in die angrenzenden Dachschalen laminiert und das in mehreren Arbeitsgängen über einige Tage verteilt, damit eine gutes Trocknen und Aushärten gewährleistet ist.
Weiter ging es wieder mit Schweißarbeiten an A-Säule und der Tankrohverkleidung. Es folgten unzählige Arbeitsstunden für die Lackiervorbereitung. Unebenheiten in Dach und Karosserie wurden mit verschiedensten Spachtelmassen begradigt und mit Spritzspachtel gefinisht. Da diese Arbeiten für mich das erste mal waren und Ich mich da ersteinmal einarbeiten musste dauerte dieser Prozess bis zu meiner Zufriedenheit ein dreiviertel Jahr.
Nach einem Widerausbau des hinteren Fahrwerks und dem Tieferlegen des LTs konnte im April 2014 endlich lackiert werden. Er hätte mit dem hohen Türbügel nicht in diese Kabine gepasst, 30 cm musste er dafür hinten abgesenkt werden.
Anfang Juni bis August wurde der Unterboden schick gemacht. Das Entfernen des alten Unterbodenschutzes und der leichten oberflächlichen Roststellen dauerte trotz einer Grube ewig. Eine Arbeit, die ich nicht so schnell wiederholen möchte. Da ich nicht alles 100% entfernen konnte musste doch eine Firma engagiert werden, die mittels Trockeneisstrahlen den Unterboden restlos von allem Schmutz, UBS, Wachs und losen Lackstellen entfernen konnte.
Mitte Mai und Ende Juli wurden Türen und Hochdach mit Farbe versehen. Im August Lackierung des Unterbodens und Anfertigung des Tankhalters für den Frischwassertank.
Seit September erfolgt der eigentliche "Zusammenbau": Einbau Fahrwerk und Tank, Schalldämmung Fahrerhaus incl. Türen, Aufarbeiten und Isolieren sowie Einbau des Amaturenbrettes, Lackieren von Anbauteilen, Aufarbeiten Hochdachspriegel und Einbau der Türen.
Seit diesem Wochenende befindet sich endlich das Dach auf dem LT ein Meilenstein ist somit erreicht worden, nur werden jetzt trotzdem weitere unzählige Arbeitsstunden folgen - das ist sicher. Verkleben des Daches, Vorstellung beim TüV und Wiedereinbau des WoMo-Ausbaus mit teilweiser Neuanfertigung von Möbeln sowie installation von Wassser und Elektrik.
Das ist der Stand... und wenn ihr euch jetzt so fragt was der Typ fast 3 Jahre an dem Auto baut, kann ich nur sagen, dass ich nicht jeden Tag und auch nicht jede Woche immer Motivation bzw. Zeit gehabt habe und das alles verdammt viel Arbeit trotz der Hilfe von Freunden ist, die man auf den ersten Blick gar nicht so sieht. Vom nötigen Kleingeld, was auch gespart werden muss, ganz abgesehen. Viel Recherche im Internet, Besorgen von Dichtungen, Schrauben, Ersatzteilen und allem anderen, was nicht mehr zu verwenden war, sowie Aufarbeiten von Teilen sind ein großer Posten an Zeit, den man für die meisten Projekte benötigt. Und ein Privatleben ohne Werksattaufenthalte wollte ich ja auch noch haben.
Ich bin selber gespannt wann ich mein Projekt für abgeschlossen erklären kann, lasse mir dazu aber die nötige Zeit - obwohl es mir seit Monaten unter den Nägeln brennt den 4x4 wieder mal auf bzw. neben der Straße zu bewegen...
Grüße aus Dresden Johannes
da ich mir hier im Forum gerne Bilder ansehe und ich auch sehr an Umbauberichten interessiert bin, dachte ich mir ist es vielleicht doch mal Zeit euch mein Projekt vorzustellen. Eigentlich wollte ich das erst machen, wenn ich komplett fertig bin. Aber da sich das noch einige Wochen/Monate ziehen wird/kann und ich etwas Zeit habe - nachdem ich nun schon mal die Bilder sortiert habe, die sich in den letzten fast 3 Jahren angesammelt haben- hier ein paar Infos dazu.
Der LT40 4x4 Bj. 1993 diente mehrere Jahre bei den Stadtwerken in Hannover. Nach dieser Zeit wurde er vom 2. Besitzer zum Womo umgebaut und von Orange in Sandbeige umlackiert. 1-2 Besitzer später fand er 2010 den Weg zu mir. Zwei schöne Urlaube durch Schweden/Norwegen und Österreich/Tschechien später stand fest: der LT muss etwas Pflege bekommen damit er uns noch weitere Jahre treue Dienste leisten kann.
Angefangen hat es mit Wasser unter der Bodenplatte und der Sanierung der Regenrinne 2012, WoMo-Ausbau raus, Dach runter, festgestellt dass es sich zum Glück mit Rost in Grenzen hält, Karosserieklempnerei an Schweller und Bodenblech, Rostentfernung an Blechsicken, Fahrwerk überarbeitet mit Trailmaster Stoßdämpfer und Blattfedern aufschmieden. Nach langem hin und her überlegen mit Freunden stellte ich fest, dass das Schlafhochdach von Westfalia und der dazugehörige WoMo-Ausbau viel besser wären: endlich nicht mehr hinten quer schlafen, mehr als nur 3 Leute könnten mitfahren und eine Duschkabine, in der die nassen Klamotten ihren Platz finden überwiegten einfach den negativen Effekt, dass der LT um einiges höher wird und ich keine Verwendung für meinen Neugebauten Dachgepäckträger hätte.
Ende 2012 haben wir nach längerer Suche ein Schlachtfahrzeug nahe meiner Heimat Dresden gefunden. Dieser LT Sven Hedin mit Heckunfallschaden bot die entsprechende Basis, da seine Zukunft nur noch der Schrottplatz gewesen wäre. Als erstes habe ich den LT komplett auseinander gebaut, das Dach entfernt und es zum Probeliegen auf den 4x4 gelegt. Nachdem ich mir mit einem Freund über die Durchführung der Dachverlängerung im klaren war, haben wir März 2013 mit dem Laminieren begonnen. Nach dem Trennen des Daches in 2 Teile haben wir über den enstandenen Spalt von rund 40cm eine Art Schalung aus lackiertem Alu-Blech geschraubt. Dieses Blech wurde mit Grundierwachs und Trennmittel behandelt, um nach dem Laminieren die Schalung leicht entfernen zu können. Laminiert wurde von Innen über Kopf mit Epoxydharz und Glasfasermatten. Insgesamt haben wir 8 Lagen mit 20cm Überlappung in die angrenzenden Dachschalen laminiert und das in mehreren Arbeitsgängen über einige Tage verteilt, damit eine gutes Trocknen und Aushärten gewährleistet ist.
Weiter ging es wieder mit Schweißarbeiten an A-Säule und der Tankrohverkleidung. Es folgten unzählige Arbeitsstunden für die Lackiervorbereitung. Unebenheiten in Dach und Karosserie wurden mit verschiedensten Spachtelmassen begradigt und mit Spritzspachtel gefinisht. Da diese Arbeiten für mich das erste mal waren und Ich mich da ersteinmal einarbeiten musste dauerte dieser Prozess bis zu meiner Zufriedenheit ein dreiviertel Jahr.
Nach einem Widerausbau des hinteren Fahrwerks und dem Tieferlegen des LTs konnte im April 2014 endlich lackiert werden. Er hätte mit dem hohen Türbügel nicht in diese Kabine gepasst, 30 cm musste er dafür hinten abgesenkt werden.
Anfang Juni bis August wurde der Unterboden schick gemacht. Das Entfernen des alten Unterbodenschutzes und der leichten oberflächlichen Roststellen dauerte trotz einer Grube ewig. Eine Arbeit, die ich nicht so schnell wiederholen möchte. Da ich nicht alles 100% entfernen konnte musste doch eine Firma engagiert werden, die mittels Trockeneisstrahlen den Unterboden restlos von allem Schmutz, UBS, Wachs und losen Lackstellen entfernen konnte.
Mitte Mai und Ende Juli wurden Türen und Hochdach mit Farbe versehen. Im August Lackierung des Unterbodens und Anfertigung des Tankhalters für den Frischwassertank.
Seit September erfolgt der eigentliche "Zusammenbau": Einbau Fahrwerk und Tank, Schalldämmung Fahrerhaus incl. Türen, Aufarbeiten und Isolieren sowie Einbau des Amaturenbrettes, Lackieren von Anbauteilen, Aufarbeiten Hochdachspriegel und Einbau der Türen.
Seit diesem Wochenende befindet sich endlich das Dach auf dem LT ein Meilenstein ist somit erreicht worden, nur werden jetzt trotzdem weitere unzählige Arbeitsstunden folgen - das ist sicher. Verkleben des Daches, Vorstellung beim TüV und Wiedereinbau des WoMo-Ausbaus mit teilweiser Neuanfertigung von Möbeln sowie installation von Wassser und Elektrik.
Das ist der Stand... und wenn ihr euch jetzt so fragt was der Typ fast 3 Jahre an dem Auto baut, kann ich nur sagen, dass ich nicht jeden Tag und auch nicht jede Woche immer Motivation bzw. Zeit gehabt habe und das alles verdammt viel Arbeit trotz der Hilfe von Freunden ist, die man auf den ersten Blick gar nicht so sieht. Vom nötigen Kleingeld, was auch gespart werden muss, ganz abgesehen. Viel Recherche im Internet, Besorgen von Dichtungen, Schrauben, Ersatzteilen und allem anderen, was nicht mehr zu verwenden war, sowie Aufarbeiten von Teilen sind ein großer Posten an Zeit, den man für die meisten Projekte benötigt. Und ein Privatleben ohne Werksattaufenthalte wollte ich ja auch noch haben.
Ich bin selber gespannt wann ich mein Projekt für abgeschlossen erklären kann, lasse mir dazu aber die nötige Zeit - obwohl es mir seit Monaten unter den Nägeln brennt den 4x4 wieder mal auf bzw. neben der Straße zu bewegen...
Grüße aus Dresden Johannes