Hallo Wolfgang!
Villa_Auto hat geschrieben:was würde da technisch ablaufen, wenn man eine moderne Gel oder AGM an die alte Lichtmaschine (bzw. Ladegerät) anhängen würde?
Wenn beide Akkus parallel geschaltet werden, OHNE dass gerade geladen wird, so wird sich der Akku mit der höheren Systemspannung (12.6V beim klassischen Starterakku) zugunsten des anderen entladen, bis beide Spannungen gleich sind. Durch chemische Zusätze (zB. Kalzium) oder anderes Elektrolyt (Säure in Gel) können sich leicht unterschiedliche Systemspannungen ergeben und wenige Zehntel Volt genügen da schon.
Beim Laden an der LIMA werden durch den LIMA-Regler ca. 14V eingestellt, diese liegen auf jeden Fall höher als die Systemspannungen der infrage kommenden Akkus. Damit sind diese dann quasi elektrisch voneinander entkoppelt obwohl sie elektrisch parallel liegen. Es werden dann auch beide geladen. Für die Starterbatterie sind die 14V für halbwegs flottes Laden ausreichend, bei Akkus mit höherer Systemspannung reicht die Differenz zwischen den 14V Ladespannung und mehr als 12.6V Systemspannung unter Umständen nicht, um einen "ordentlichen" Ladestrom zu erzeugen, so dass eine vollständige Ladung, wie sie für lange Lebensdauer wünschenswert ist, erst nach sehr langer Ladedauer zustande kommt. Dabei geht es um Zehntel Volt, mancher ist daher auch schon hingegangen und hat die Ladespannung seiner LIMA auf 14.5V angehoben. Für die Starterbatterie ist das aber auf Dauer (Langstrecke) wieder zu viel und sie verliert unnötig Wasser durch Gasung (Batteriekochen).
Beim Anschluss an einen Lader passiert etwas Ähnliches, dieser liefert eine Spannungskurve, die für den einen Akku passt und der andere wird, insbesondere gegen Ende der Ladung, dann nicht ganz voll geladen.
Daher haben gute Ladegeräte für Wohnmobile mehrere, voneinander unabhängige Spannungszweige für die einzelnen Batterien. Für eine perfekte Ladung geht es allerdings kaum ohne umfangreiche Messtechnik und Rechnerunterstützung, und das war zur Entstehungszeit unserer LT noch unerschwinglich. Inzwischen gibt es das aber und man kann es auch nachrüsten.
Um noch mal auf den Balkon zurück zu kommen: Aus der Aussage des Vorbesitzers entnehme ich, dass der Balkon bei ihm noch funktioniert haben müsste. Bei so einer Hydraulik sind solche Kräfte im Spiel, dass ein verhärteter Gummibalg an der Kolbenstange kein Hindernis darstellt. Die Hydraulik drückt einfach kaputt, was ihr in den Weg kommt. Ich habe noch nie eine Autovilla gesehen, stelle mir die Hydraulik aber so ähnlich vor wie bei der Hubbühne eines LKW oder der Rollstuhlbühne bei Behindertenfahrzeugen: Diese muss man über einen Hauptschalter erst "scharf" machen, dann reagieren sie erst auf den eigentlichen Auf- und Ab-Schalter, zudem sind sie möglicherweise noch mechanisch gesichert.
Teilweise läuft die Hydraulikpumpe auch nur beim Anheben, das Absenken geht mit Hilfe der Schwerkraft und eines Drosselventils, um eine definierte Sinkgeschwindigkeit zu erzielen. Eventuell sitzt der Hauptschalter dafür auch vorne im Cockpit. Darüber hinaus ist die Anlage bestimmt auch noch über einer Sicherung elektrisch abgesichert. Dass zum Betrieb der Motor laufen muss, halte ich eher für unwahrscheinlich, eher ist es umgekehrt, dass er nicht laufen darf. Aber die Aufbaubatterie muss bestimmt in Ordnung und geladen sein. Und man muss natürlich wissen, wie das Teil zu bedienen ist.
Villa_Auto hat geschrieben:Noch mal grundsätzlich zu meiner Haltung zu dem Kauf der Autovilla:
Ich will sie nicht unter allen Umständen wieder loswerden, es kann gut sein, dass wir uns, wenn erst mal alles funktioniert, mit dem Ungetüm auch anfreunden werden; muss ja nicht für alle Ewigkeit sein. Trotzdem ärgern wir uns, sowohl über unsere Dummheit, den Kaufvertrag angesichts des Verhaltens des Händlers und der bei der ersten Besichtigung aufgetauchten Mängel unterschrieben zu haben, als auch über den Händler, der unseres Erachtens vorsätzlich versucht hat, uns über den wahren Zustand der Villa zu täuschen.
Insofern sind wir entschlossen, für alle Mängel, die bei Kauf vorhanden waren, aber verschwiegen wurden und nicht offensichtlich waren, Nachbesserung zu verlangen und auch durchzusetzen. Da wir ihn mit Saisonkennzeichen ab März fahren wollen, werden wir diesbezüglich Anfang März aktiv. Als allererstes Zahnriemenwechsel, dann Durchchecken lassen von KFZ-Betrieb mit Kostenvoranschlag für die Beseitigung der Sachmängel (die nicht bedingt sind durch altersbedingten Verschleiss).
Hallo Tiemo, recht herzlichen Dank für Deinen Beitrag! An einer Stelle muss ich aber widersprechen:
tiemo hat geschrieben: Auch ich fände es unfair, jetzt im Nachhinein den Kaufvertrag und den Wagen gezielt nach Schwächen abzusuchen, um dem Verkäufer einen Strick daraus zu drehen. Das sieht dann doch eher nach der berühmten Kaufreue aus und das hätte man sich in der Tat vorher überlegen sollen.
Wenn der Händler bei einer Handelsspanne von 6500,-€ bewußt Mängel verschweigt, weil er den Preis durchsetzen will, so ist genau das unfair (ganz zu schweigen von einigen anderen Begleiterscheinungen beim Kauf). Und m.E. ist nichts Unfaires daran, wenn die Gewährleistung, die im Kaufvertrag steht, in Anspruch genommen wird. So sehe ich es zumindest...
Natürlich muss der Händler dann nachbessern, dafür ist er Profi. Über die Handelsspanne will ich jetzt nicht nachdenken, da habt ihr ja nur die wackelige telefonische Auskunft eines Vorbesitzers, der mit der Geschichte nichts mehr zu tun haben möchte und nun auch nicht mehr erreichbar ist. Darauf kann man auch nicht viel geben. Und ich weiß nicht, was der Händler sonst noch an Unkosten hatte.
Fairerweise sollte der Händler den Zahnriemenwechsel fachgerecht durchführen (lassen), bevor er das Auto weitergibt, oder zumindest darauf hingewiesen haben, dass dieser erfolgen sollte. Zahnriemen, weiß man als Autohändler, ist wichtig und teuer, bei fast jedem Fahrzeug. Der gezahlte Preis suggeriert, dass die laufenden Wartungsarbeiten auch durchgeführt wurden. Die, ich sag mal, "offenen Punkte" wären für mich kein Grund zu einer Rückabwicklung, da allesamt vermutlich relativ einfach behebbar. Für mich ist es halt schwierig, mir ein Bild zu machen, wie das bei euch lief. Ich sollte mich in diesem Punkt vielleicht einfach zurück halten.
Villa_Auto hat geschrieben:Ich bin technisch, was das Basteln an Autos betrifft, wenig bewandert. Früher habe ich zwar meine diversen Motorräder zerlegt und wieder zusammengebaut, aber das ist ja was anderes.
Ach wo, da hast du halt mal ein richtig großes Moped! Die bestehen doch alle nur aus Rost und Schrauben.
Gruß,
Tiemo