von tiemo » Sonntag 10. April 2016, 11:35
Moin Kai!
Den Ölstand kannst du ruhig kalt messen. Das geht auch leichter, weil das Öl dann etwas zäher ist und einen dickeren, besser sichtbaren Film auf dem Peilstab bildet. Aber der Motor sollte perfekterweise seit dem Einfüllen schon mal gelaufen sein, damit sich der hoffentlich mit ausgetauschte Ölfilter mit Öl füllen konnte. Da passen mindestens 0.5l rein, und wenn der Stand vorher exakt zwischen min und max war, liegt er danach knapp über min und man sollte nochmal etwas nachfüllen.
Wenn das Öl frisch drin ist, den Motor anlassen und ohne Gasgeben warten, dass nach einigen Sekunden die Ölwarnlampe verlischt. Insbesondere beim Turbo noch eine Minute ohne Gasgeben laufen lassen, damit der Turbolader auch sicher Öldruck hat, bevor er beansprucht wird. Geht die Lampe nicht aus, kommt einem bestimmt unter dem Fahrzeug schon eine Ölpfütze entgegen, weil der Ölfilter nicht dicht ist oder man das Öl bei offener Ablassschraube eingefüllt hatte...
Der genaue Ölstand ist beim LT nicht so kritisch, Hauptsache, über min. Ich hatte schon 2l zu viel drin und es ist nichts passiert. Wenn zu viel drin ist, gibt es halt tendenziell mehr Ölnebel, der dann über die Kurbelgehäuseentlüftung mit angesaugt und verbrannt wird, dh. man hat etwas höheren Ölverbrauch.
Bei sehr krasser Überfüllung kann es zu Schaumbildung und dem "Durchgehen" des Motors führen, dabei wird so viel Schaum angesaugt und verbrannt, dass man den Motor nicht mehr über die Einspritzpumpe steuern kann, die Drehzahl geht unkontrolliert in die Höhe und wenn man den Motor nicht schnell abwürgt oder den Luftansaugtrakt zuhält, überdreht und überhitzt er. Dazu muss aber schon wirklich sehr viel zu viel Öl drin sein, mehrere Liter zu viel.
Wenn du also 1..2cm über max bist, musst du nicht gleich absaugen lassen. Außerdem kann man das Öl auch über die Ablassschraube ablassen, bis der Stand stimmt.
Gruß,
Tiemo