von Mariner » Donnerstag 1. Oktober 2015, 12:01
Moin Basti,
was meinst Du, wenn du schreibst "er zieht Wasser"? Ich vermute, dass Du etwa alle 1000 km ein Glas Wasser (0,25) in den Ausgleichsbehälter nachfüllen musst. Wenn Dein Bus das Wasser außerhalb des Motors verliert (z. B. undichte Schlauchverbindungen, undichte Flansche, undichte Wasserpumpe) dann ist das beherrschbar. Wenn Du allerdings ein Problem an der Zylinderkopfdichtung hast, dann wird das früher oder später ein echtes Problem, da das Wasser entweder in die Brennkammern gelangt (das erkennst Du an einer weißen Rauchfahne, die aus dem Auspuff kommt) oder das Wasser gelangt in den Ölkreislauf (das erkennst Du an einem stetig steigenden Ölpegel in der Ölwanne und einer Cappuccionofarbenen Schmiere im inneren des Öleinfülldeckels).
Im Fall einer defekten ZKD musst Du Abhilfe schaffen, da Du Deinen Motor bei der Menge an Wasser recht schnell schrotten wirst. Das Wasser im Öl setzt die Schmierfähigkeit des Motoröls erheblich ab und kondensiert bei warmem Motor und lässt Dein Motorinnenleben rosten (vor allem wenn Du den Bus eine weile stehen lässt). Wasser lässt sich nicht verdichten und "versaut" die Wärmeabführung Deiner Ventile - in den Brennkammern führt das zu schnell verschleißenden Kolbenringen und Ventilen und wirkt sich negativ auf die Gleitlager der Kolbenpleuel und Kurbelwelle aus.
Neben den oben genannten Möglichkeiten kannst Du Dir auch Öl-Testpapier besorgen - das gibt mit einem Tropfen Öl von Deinem Peilstab innerhalb von 15 Minuten einen guten Anhalt über den Zustand des Öls und etwaige Verunreinigungen mit Wasser oder Benzin.
Grüße,
Mariner
Übrigens: Lass die Finger von Zusätzen, die den Wasserverlust stoppen sollen - beim Kontakt mit Luft bildet sich eine weiße, schorfige Schicht, die den Külmittelverlust verhindern soll. Anteile dieser Schicht gelangen in aller Regel auch in den Wasserkreislauf und wirken dort regelrecht wie Sand im Wasserkreislauf. Die Folge daraus ist über kurz oder lang eine defekte Wasserpumpe.