Hallo Mathias!
Was du da schreibst, kommt schon so hin, allerdings hast du glaub ich die physikalischen Einheiten etwas durcheinander gebracht?
Das ist bei Beiträgen im Internet ganz oft der Fall und macht es Anfängern nicht gerade leichter, die Geschichte mit Strom, Ladung etc. zu verstehen.
Also, du hast installierte 280W Leistung auf dem Dach.
Da rechnet man in unseren Breiten im Sommer, dass über den Tag durchschnittlich ca. 4h mit dieser vollen Leistung auftreten, also 280W mal 4h ergibt dann 1120Wh Energie pro Tag.
Das kann man auf die 12V runterrechnen, denn die Leistung ist ja Strom mal Spannung, also der Strom Leistung durch Spannung. Damit werden aus den 1120Wh durch 12V gleich 93Ah Ladung am Tag. Dabei setzen wir einen verlustarmen Regler mit MPPT-Technik voraus.
Damit wären die 2 x 100Ah Akku schnell überfordert, weil man die Ladung ja nicht 100% nutzen darf, ohne dass der Akku ganz schnell kaputt geht.
Aber du hast ja noch deine Dauerverbraucher, die gleich schon einen Teil der Energie verbrauchen, hier schreibst du "13Ah dauerhaft" (Ah ist eine Ladung), meinst aber vielleicht 13A dauerhaft (einen Strom), oder? Sonst müsstest du schreiben "13Ah am Tag", also 13Ah in 24h, ergibt durchschnittlich 0.5A.
Das schafft ein extrem sparsamer Kühlschrank, eine gute Kompressor-Kühlbox zB. Engel MT-27-F. Über diese berichten User, dass sie nur ca. 20% der Zeit aktiv ist, die übrige Zeit schaltet der Thermostat sie aus. In der Beschreibung ist eine Leistungsaufnahme von 32W angegeben, also bei 12V ein Strom von 32W / 12V = 2.7A in aktivem Zustand, also durchschnittlich bei 20% Aktivität ein Strom von 2.7A * 20/100 = 0.53A, käme also knapp hin mit den von dir genannten 13Ah pro Tag.
Jetzt weist du aber darauf hin, dass du auch mit Gas kühlen kannst, das können nur Absorber. Diese benörigen allerdings ein Mehrfaches an Energie, wenn sie elektrisch laufen. Als Beispiel habe ich mal die relativ große (38l), daher natürlich ein etwas unfairer Vergleich zur kleinen Engel (21l), Dometic Combicool ACX40 angenommen, weil die auch Gas kann. Diese hat als 12V-Absorber eine Leistungsaufnahme von 85W, also bei 12V fließen im aktiven Zustand 85W / 12V = 7A. Leider hat die Box für den 12V-Betrieb keinen Thermostaten, läuft also ständig, 100% der Zeit. Da kommt dann in 24h eine verbrauchte Ladung von 7A * 24h = 168Ah zusammen, das stemmen deine Module schon mal nicht mehr dauerhaft autark, und in Verbindung mit den Batterien für knappe 24h. Da muss man auf Gas gehen (da gibts dann auch zumindest eine Leistungsregelung, einen Thermostaten gibt es nur im 230V-Betrieb). Diese Betriebsparameter würden dann eher auf 13A Dauer-Gesamtstrom passen, wenn auch noch der Fernseher und die Handies und Kameras geladen werden.
Die in den LTs verbauten Kühlschränke haben meist ähnliche Leistungsmerkmale wie diese Absorberbox und der 12V-Betrieb ist eigentlich nur für die Dauer der Fahrt gedacht, wenn Strom aus der Lichtmaschine zur Verfügung steht und Gasbetrieb früher nicht erlaubt war (es gibt wohl moderne Absorber, die man auch unter der Fahrt mit Gas betreiben kann, wenn man eine entsprechende Gasanlage hat). Damit während der Fahrt so viel wie möglich runtergekühlt wird, laufen die dann die ganze Zeit volle Pulle. In vielen LTs werden sie dann nach dem Abstellen des Motors automatisch vom Strom getrennt, um die Batterie zu schonen (sog. "Tremat").
masmat21 hat geschrieben:Du kannst vieles selber machen eigentlich alles wenn du dir das zu traust und du dich fachlich einliest..
Kann man unterschreiben, bei sorgfältiger Arbeit an der Autoelektrik.
masmat21 hat geschrieben:Teile Liste: kann auch was vergessen haben...
-Dach durchfühung zu kleben mit Sika 10€
- Solarmodule würde diir 2 Stück empfehlen 150W ca 140€ Stück
- Y Verbinder 6mm² Kabel 30-40€ je nach Länge
- Solarladeregler auf jedenfall mppt Regler!!! 30-100€ je nach dem was du willst..
- Solarmodule Halter oder aufkleben wie du magst 20-50€..
- Solarbatterien 2x100AH 90€ das Stück aber Bleisäure, AGM und co viel teurer!
- Selber machen UNBEZAHLBAR!!
Eine Absicherung zwischen dem Solarregler und der Batterie wäre noch nett. Den Reglern traue ich da nicht über den Weg, vor allem, wenn sie fernöstlicher Weisheit entspringen
Zu den Y-Verbindern möchte ich noch anmerken: Wenn man nur 2 Module miteinander verschalten möchte, kann man hier ganz normale Crimptechnik einsetzen. So ein typisches 150W-Modul hat eine Leerlaufspannung von ca. max. 30V und einen Strom im MPP (optimaler Arbeitspunkt bei voller Sonneneinstrahlung) von ca. 9A bei einer Arbeitsspannung von ca.18V. Bei Parallelschaltung der Module über je ein Y-Teil in Plus- und Minusleitung also ca. 18A bei 18V.
Da braucht man keine 1000V-Stecker für, da tut es auch das normale KFZ-Gedöhns. Diese hochspannungssicheren und wasserdichten, aber auch relativ teuren Stecksysteme sind für Solaranlagen gedacht, wo dann mal gerne an die 30 Module hintereinander in Reihe geschaltet werden (spart jede Menge Kabelquerschnitt und -länge, weil man immer nur zum nächsten Modul verkabelt und nur den einfachen Modulstrom hat), da treten, um im Beispiel zu bleiben, ja dann 30V * 30Module = 900V gegen Masse auf und diese Stecker sind zwingend.
Einen Strom von 18A schickt VW eiskalt über eine 2.5qmm-Leitung, siehe Kabelquerschnitte zB. am Lichtstromkreis (Abblendlicht und dann LIchthupe ergeben ziemlich genau diesen Strom). Die großen Querschnitte sind für besonders lange Leitungen gedacht, damit unterwegs nicht zu viele Leitungsverluste auftreten. 6qmm sind da großzügig und für Hausdächer gedacht, 4qmm tun es auch, denn am Wohnmobil hat man ja keine langen Leitungswege.
Daher kann man preiswerter Weise die Originalstecker an den Modulen abpetzen und, natürlich hinter der Dachdurchführung im Trockenen, auf normale KFZ-Leitung gehen, wo der Meter und die Crimpverbinder nur Cents kosten. Klar achtet man auf eine möglichst kurze Leitungsverlegung, nicht nur aus technischen Gründen und dem Preis, sondern es ist ja auch alles zusätzliches Gewicht.
Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man als Akku auch zB. LiFePo nehmen, spart relativ viel Gewicht und Bauraum, weil man wegen des möglichen, wesentlich tieferen Entladezyklus auch noch mit weniger nomineller Kapazität auskommt. Da kostet so ein Akku dann aber halt auch mal eben 600EUR und mehr...
Gruß,
Tiemo