Hallo Karl!
karl toffel hat geschrieben:Nach einer Woche hatte die Leitung zwischen ESP und Einspritzdüse an Zylinder drei ein Loch. Zufällig auf nem Firmengelände gelandet mit nem LT als Abschlepper und von den freundlichen Menschen vor Ort die Leitung aus ihrem LT bekommen.
Ja, so Löcher treten natürlich plötzlich auf, da kann man schlecht was vorahnen. Begünstigt wird das, wenn die 6 Leitungen nicht mit den 3 Blechklipsen mit Gummizwischenlage zusammengehalten werden. Die Gummis dämpfen Schwingungen, die die Leitungen langfristig zerstören. Auch wenn der Förderbeginn durch Verdrehen der Pumpe anstelle des Antriebsrades an der Nockenwelle eingestellt wird und dabei die Überwurfmuttern an der Pumpe nicht gelockert werden, bringt das die Leitungen aufgrund der Vorspannungen gerne zum Reißen.
Dir wird das wahrscheinlich (wenn die Klipse dran sind) nie wieder passieren, aber das ist genau so ein Fall, wo ein paar Stückchen Schlauch im Urlaub am Straßenrand weiterhelfen: Defekte Leitung an der Düse abschrauben, ein Stück Schlauch bis über den Defekt schieben (oder selbstverschweißendes Klebeband). Hochdruckdicht ist das natürlich nicht, daher die Leitung nicht wieder an der Düse anschließen, sonden am Ende einen Schlauch drauf und denn anstelle der Gummikappe an der Leckölverschlauchung der vordersten Düse anschließen, so dass der Diesel direkt wieder in den Tank zurückgelangt. Fertig, und eine halbe Stunde später geht es aus eigener Kraft als 5-Zylinder mit 15PS weniger weiter - den Motor juckt das nicht groß...
Wenn man eine Werkstatt findet, kann man die schadhafte Leitung auch mit Silber- oder Messinglot wieder reparieren. Nach dem Urlaub, zuhause, kann man dann in Ruhe nach einer Ersatzleitung suchen.
karl toffel hat geschrieben:In Woche vier dann die Pumpe im Sack. Hat sich nicht angekündigt. Keine Feuchtigkeit, keine Flecken, schnurrte wie ein Kätzchen und sprang beim Zündschloss angucken schon an. Die Verstellwelle war wohl hinüber. Da hätte mir der Dichtsatz auch nix gebracht...
Die Verstellwelle neigt zum Einlaufen in der Lagerbuchse, das hatte ich auch schon bei ca. 300.000km Laufleistung. Im Dichtsatz ist nur die Lagerbuchse, die in den Deckel eingepresst wird, aber nicht das Teil selbst enthalten. Aber diese Welle läuft eigentlich auch nicht von heute auf morgen ein, da oben muss es schon vorher etwas feucht gewesen sein. Vielleicht war das aber aufgrund der Feder nicht gut zu sehen, weil es an der schrägen Pumpe ja auch auf der Rückseite runterläuft und am heißen Motorblock verdunstet.
Ich hatte eine Undichtigkeit an der Welle bemerkt, dann mal daran gerüttelt, um das Spiel zu prüfen. Danach kam bei gewissen Gaspedalstellungen, aber nicht im Standgas, ein regelrechter Strahl raus und hat eine ziemliche Sauerei verursacht, bis ich endlich Ersatz hatte. Auch ich hatte keine Startprobleme wegen Luft vorher, dann aber sehr deutlich.
Wenn das im Urlaub passiert, kann man dennoch einen neuen Dichtring aus dem Dichtsatz probieren: Weil dieser noch geschmeidig und nicht abgenutzt ist, kann er evt. den Dichtspalt trotz der wackeligen Welle einigermaßen dicht halten. Hier helfen Experimente mit Klebebändern und Ähnlichem nicht weiter, weil in der Pumpe auch im Niederdruckteil schon bis zu 10bar herrschen können.
Natürlich muss die Pumpe dann bei Gelegenheit vernünftig revidiert werden, außer der einen Stelle sind die übrigen Dichtstellen bestimmt auch kurz vorm Aufgeben.
Gruß,
Tiemo