Hallo Matthias!
Matthias82 hat geschrieben:Es scheint so, als öffnet der Thermostat nicht bzw, der Schlauch am Thermostat wird niemals so warm wie alle anderen Wasserschläuche.
Beim LT ist der Wasserfluss entgegengesetzt wie bei "normalen" Autos. Daher kommt am Thermostatgehäuse das bereits gekühlte Wasser an und der Schlauch ist immer etwas kühler als die übrigen.
Allerdings sollte bei vollem Durchsatz dort kein großer Unterschied zu spüren sein, sonst wäre das ein Hinweis auf unzureichenden Wasserdurchsatz.
Matthias82 hat geschrieben:Zudem schaltet der Visco-Lüfter nicht ein! Nach kurzer Fahrt beginnt bereits die Wasser-Warnleuchte an zu blinken, obwohl der Temperaturzeiger in der Mitte ist, zeitweise geht er auch fast in den roten Bereich bei erhöhtem Lastbetrieb (Steigung, etc..). Danach geht der Zeiger wieder gegen Mitte zurück und die Leuchte blinkt weiterhin.
Wenn der Zeiger bei blinkender Leuchte nicht ganz auf "heiß" steht, ist das ein Hinweis auf Kühlmittelmangel. Dafür gibt es einen eigenen Sensor auf dem Vorratsgefäß, dieser lässt über ein Steuergerät (Relais 42/43) dann nur die LED blinken. Füllt einfach mal auf "maximal" auf (ca. 15mm oberhalb der Schweißnaht am Vorratsgefäß), dann sollte das behoben sein.
Wenn an Steigungen der Motor dann tatsächlich heiß wird (Zeiger geht nach "heiß"), dann ist das Blinken normal und soll die Aufmerksamkeit erregen.
Der Visco-Lüfter "schaltet" (tatsächlich wird er nur schneller) sich nur ein, wenn die Temperatur hinter dem Kühler ansteigt. Tut sie das nicht, ist das ein Hinweis darauf, dass die Motorwärme dort nicht ankommt. Das deutet wieder auf zu geringen Wasserdurchsatz hin.
Matthias82 hat geschrieben:Meiner Meinung nach können es nur 3 Sachen sein: Luft im System, Thermostat defekt obwohl neu, Wasserpumpe ?!
Sehe ich auch so, zusätzlich noch die Möglichkeiten zugesetzter Kühler, defekter Kühlerschlauch und/oder zu viel Kühlerkonzentrat im Wasser. Das alles kann den Wasserdurchsatz beeinträchtigen.
- Luft im System: Das System ist beim DV selbstentlüftend. Unterstützend soll man die Heizung auf "heiß" stellen, damit das Warmwasserventil geöffnet ist. Der Thermostat muss so ins Gehäuse gesetzt werden, dass sein Entlüftungsventil, eine kleine Öffnung am Rand des Blechtellers, "oben", also auf "12 Uhr" liegt. Den Rest hast du schon richtig beschrieben.
- Thermostat defekt: Es könnte auch ein falscher Typ verbaut sein, mit zu hoher Öffnungstemperatur oder mit zu flacher Regelkennlinie (für Benziner). Test: Ohne Thermostat (aber mit Dichtung!) auf einen Berg fahren.
- Wasserpumpe: Bei billigen Pumpen kann das Flügelrad aus Kunststoff durchdrehen. Allerdings glaube ich kaum, dass Klaus vom Bodensee sowas verbauen würde. Sieht man erst beim Ausbau.
- Zugesetzter Kühler: Falls vor der Revision mit Kühlerdicht gearbeitet wurde oder rostiges Wasser mit Kalk oder Ölpampe drin war, dann könnte der Kühler undurchlässig geworden sein. Den bekommt man leider nur in Ausnahmefällen durch Spülen wieder frei. Meist muss er ersetzt werden.
- Zu viel Kühlerkonzentrat im Wasser: Kühlerkonzentrat hat eine höhere Viskosität (Zähigkeit) als Wasser. Es darf also nur bis 40% Konzentrat zugegeben werden, sonst fördert die Pumpe die zähe Pampe nicht mehr ausreichend.
- Defekter Kühlerschlauch: Es kommt vor, dass der untere Kühlerschlauch bei hoher Drehzahl durch den Sog vom Motor zusammengezogen wird (Vakuumieren). Er ist dann platt und lässt kaum noch Wasser durch. Man muss ihn ersetzen. Man kann das fühlen, wenn man Gas gibt.
Andere Gründe für zu hohe Temperatur können zu später Förderbeginn sein (dann hat man auch meist Kaltstartprobleme) oder eine zu große Fördermenge (dann hat man meist schwarzen Auspuffrauch bei Vollgas).
Hast du schon mal im WIKI geschaut, vielleicht findest du dort noch Hinweise!
Gruß,
Tiemo